Fall Uerdinger Bahnhof: Stadt geht gegen Bahn vor
Verlust der historischen Säulen soll Nachspiel haben.
Krefeld-Uerdingen. Dass in Krefeld ein Denkmal einfach so verschwindet, möchte die Stadt nicht auf sich sitzen lassen. In einer Presseerklärung hat sie am Montag mitgeteilt, dass ein Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen die Verantwortlichen der Deutschen Bahn eingeleitet wurde, die an Bau und Planung des Uerdinger Bahnhof beteiligt waren.
Anlass für die Presseerklärung ist die WZ-Berichterstattung von vergangenem Samstag. Demnach sind im Jahr 2008 beim Umbau des Bahnhofs denkmalgeschützte Säulen der Bahnsteigüberdachung spurlos verschwunden. Wie berichtet, sind sie nun auf dem Hinterhof eines Privatsammlers in Moers wieder aufgetaucht.
Die Stadt stellt klar, dass „eine denkmalschutzrechtliche Erlaubnis zum Entfernen der Säulen (. . .) nicht erteilt“ wurde. Auch nachdem die Bahn erklärt hatte, dass die Dachkonstruktion marode sei, sollten mindestens zehn Säulen erhalten bleiben.
Es sei vereinbart gewesen, entsprechende Pläne vorzulegen und abzustimmen. „Trotz mehrfacher Nachfragen“ und „wiederholter Zusicherungen“ der Bahn, sei das nicht erfolgt. Im Oktober 2008 konnte „nur noch der ohne Erlaubnis erfolgte Abbruch der Säulen festgestellt werden“. Über deren Verbleib habe es „keine Auskunft“ gegeben.