Hunde springen um Punkte

Bei Hitze mussten Planschbecken für Mensch und Tier aufgestellt werden, trotzdem hatten alle beim Agility-Wettkampf Spaß.

Krefeld-Uerdingen. Auf dem Platz der Uerdinger Ortsgruppe des Vereins deutscher Schäferhunde schwitzt sowohl Mensch als auch Hund. Bei fast 40 Grad Celsius behaupten sich zehn Mannschaften, die jeweils aus fünf Haltern mit ihren Hunden bestehen, bei einem Agility-Wettkampf.

Aufgrund der heißen Temperaturen kann den Tieren dabei schnell die Puste ausgehen. Um Kreislaufprobleme bei allen Beteiligten vorzubeugen, hat Ursel Cochems, die Vorsitzende der Ortsgruppe Uerdingen, kleine Plantschbecken aufgestellt. Dort können sich Mensch und Tier abkühlen und der Hitze für einige Minuten entkommen.

Ein Schäferhund muss trotzdem aus dem Wettkampf ausgeschlossen werden, da er erste Anzeichen von Erschöpfung gezeigt hat.

Den Turnierleitern ist die Gesundheit und das Wohlbefinden der Hunde sehr wichtig. Der Spaß darf dabei nicht zu kurz kommen. Martina Gottschalk, die mit ihrem siebenjährigen Filou an den Start geht, findet, dass der Hundesport nicht nur ein Hobby, sondern auch eine Leidenschaft ist. "Ich habe 15 Jahre in einem Tierheim gearbeitet und liebe Tiere, vor allem Hunde. Seit 1997 trainiere ich Hunde, damit sie Agility-Wettkämpfe bestreiten können", erzählt die Hundehalterin. "Sport ist eine vernünftige Beschäftigung. Der Hund ist ausgelastet und hat Spaß beim Training", fügt Ursel Cochems hinzu.

Sie wünscht sich, dass der Hundesport vor allem bei Kindern und Jugendlichen mehr Anklang findet. "Leider gibt es zu wenige junge Menschen in unserem Verein. Dabei ist es sinnvoll Kindern und Jugendlichen, die einen Hund zu Hause haben, beizubringen, wie man richtig mit einem Hund umgeht", sagt Cochems

Die Teilnehmer des Wettkampfs kommen aus Köln, Düsseldorf, Anrath, Essen, Heiligenhaus, Twisteden und Wiehl. Mit OG Uerdingen und OG Krefeld- Fischeln sind zwei Krefelder Mannschaften vertreten.

Agility ist ein Geschicklichkeitslauf auf Zeit, bei dem die Hunde über Hürden springen und durch Tunnel laufen müssen. An diesem Turnier nehmen Mannschaften aus der Regionalliga teil, die so viele Punkte wie möglich sammeln müssen, um in die Bundesliga aufsteigen zu können. Insgesamt gibt es drei Turniere. Die beste Mannschaft steigt in die Bundesliga auf.

"Damit die Hunde so ein Turnier überstehen können, brauchen sie ein regelmäßiges Training. Sie sollten mindestens zwei Mal in der Woche trainieren", erklärt Ursel Cochems. Wenn ein Hund von Natur aus einen großen Spieltrieb hat, kann dies ein Vorteil für das Training sein.

Die Vorsitzende der Ortsgruppe besitzt einen Schäferhund, der allerdings noch nicht an Agility- Turnieren teilnehmen kann, weil er zu jung ist. Bevor ein Hund an einem Turnier teilnehmen kann, muss er eine Begleithund-Prüfung ablegen. "Ein Hund sollte sozialisiert sein. Sprich, er sollte sich mit anderen Hunden verstehen können. Dies ist ein Muss, da sich an einem Turniertag knapp 100 Hunde am selben Ort aufhalten", sagt Cochems.

70 Hunde nehmen am Agility- Wettkampf teil. Die meisten Halter gehen mit kleinen Hunden an den Start, da diese meist beweglicher, und schneller sind als größeren.

Auch wenn beim Wettkampf nicht alle Hürden überwunden wurden, merkt man, dass Hunde und Menschen Spaß haben und Niederlagen ihre Laune nicht trüben können.