Oppum: Supermarkt verdrängt Hunde

Vorsitzender des Vereins für Schäferhunde klagt: „Keiner spricht mit uns über Zeitplan.“

Krefeld. Frank Heghmans, Vorsitzender des Vereins für Deutsche Schäferhunde, Ortsgruppe Krefeld mit Sitz in Oppum, ist sauer, wenn er an die Situation seines Vereins denkt: "Wir hängen völlig in der Luft, denn wir wissen nicht, wie die Zukunft für uns aussieht", ärgert er sich. "Wir haben unser Vereinsgelände hinter dem Festplatz. Es sind 10000 Quadratmeter Gelände, die wir in Eigenregie gestaltet haben und verlassen sollen, weil ein Einkaufszentrum an der Kronlandbrücke entstehen soll. Wir wollen dort zwar nicht weg, haben aber das Ausweichgelände an der Heinrich-Malina-Straße, das uns im August angeboten wurde, akzeptiert."

Doch seitdem sei nichts passiert, so der Vorsitzende weiter. "Durch unsere Anwältin mussten wir erfahren, dass der Festplatz neu, nun europaweit ausgeschrieben werden muss. Alles verzögert sich." Was ihn auf die Barrikaden treibt: "Es ist die Tatsache, dass keiner der Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung mit uns spricht, einen Zeitplan nennt und uns unterrichtet."

Dabei braucht der Verein Planungssicherheit. Drei Monate seien mindestens vonnöten, um Veranstaltungen vorzubereiten und sie durchführen zu können. "Sie sind dringend notwendig, damit der Verein bestehen bleiben kann." Da sei beispielsweise der Niederrheinpokal: "Teilnehmer aus halb Europa wie Ungarn, England oder Irland und sogar aus Amerika reisten bisher mit ihren Hunden zu den anstehenden Prüfungen an."

Im März soll der nächste, jährlich stattfindende Wettbewerb durchgeführt werden. "Ich weiß nicht, ob wir dann noch auf dem alten Gelände sind oder auf dem neuen. Das ist ziemlich unerfreulich. Solche Hängepartien gibt es im Berufsleben doch auch nicht", sagt Heghmans. "Falls der Umzug vonstatten geht, ist zwar eine Entschädigung vertraglich gesichert, aber wir brauchen Zeit, um das neue Gelände einzurichten und das Vereinsheim bauen zu können. Wenn ich weiß, wann was passiert, können wir anfangen und den Betrieb zweigleisig laufen lassen." Werner Siebertz (CDU) bestätigt die "Hängepartie" wegen der EU-Ausschreibung, sagt aber auch: "Das hätte die Verwaltung wissen müssen".

Was dem Verein auch Sorgen bereitet: Anfang 2009 steht das 100-jährige Bestehen des Vereins auf dem Programm. "Das große Jubiläum soll auch groß gefeiert werden, denn das gibt es nicht so oft. Wir sind eine eigenständige Ortsgruppe, stemmen demnach auch alles alleine", so Heghmans Hierfür ist eine bundesweite Zuchtschau geplant und natürlich wieder der international ausgeschriebene Niederrheinpokal.