Technische Probleme: Der Deich wird erst 2010 saniert

Die Arbeiten am Rheinwall verzögern sich. Durch die komplexen Gegebenheiten dauert die Planung länger.

Uerdingen. Dass der Rheindeich in Uerdingen seine Berechtigung hat, das darf er immer mal wieder beweisen, wenn das Wasser über den sonst üblichen Pegel klettert. "Durch das urbane Hinterland im Bereich Krefeld-Uerdingen hat der Deich eine hohe Dringlichkeit", erklärt Jürgen Mobis, bei der Bezirksregierung Düsseldorf für den technischen Hochwasserschutz zuständig.

Soll heißen: Der Bereich hinter dem Deich bei Rheinkilometer 764,4 bis 764,9, linkes Ufer, ist so dicht besiedelt, dass die Sicherung des Walls oberste Priorität hat beim Hochwasserschutz, für den das Land Nordrhein-Westfalen in den nächsten drei Jahren viel Geld in die Hand nehmen wird.

Die Sanierung des Rheintores war dabei nur der erste Schritt. Der zweite wird am eigentlichen Deich erfolgen. Doch das für die Sanierung notwendige Planfeststellungsverfahren stockt. Weil die Gegebenheiten in Uerdingen durch das Rheintor, die Schienen, Bäume und einige Gebäudewände spezielle sind, dauerte die technische Planung der Deicherneuerung länger. "Die Pläne sind aber inzwischen bei einem Geostatiker, der sie auf Herz und Nieren prüft", erklärt Mobis.

Kern der Sanierung wird eine Spundwand aus Stahl sein, die in den vorhandenen Erdwall eingearbeitet wird. "Wir haben versucht, einen Großteil der Bäume entlang des Deiches zu erhalten", erklärt der Fachmann der Bezirksregierung.

Mit der Fertigstellung des geostatischen Gutachtens rechnet Mobis im November. Danach wird es voraussichtlich im Januar oder Februar zur Offenlage kommen, bei dem Betroffene die Möglichkeit haben, Einwände einzureichen. Nach einer öffentlichen Anhörung kann, wenn alles gut läuft, im Sommer die Genehmigung vorliegen.

Das bedeutet allerdings noch nicht, dass auch 2009 begonnen wird zu bauen. "Deicharbeiten dürfen nur von April bis Oktober, also in der hochwasserarmen Zeit, durchgeführt werden", erklärt der Techniker der Behörde. Das bedeutet, frühestens im April 2010 werden in Uerdingen die Bagger rollen.

Die Kritik der Stadt Krefeld, die geforderte 50000 Euro teure neue Unterkonstruktion beim Rheintor sei nicht notwendig (WZ berichtete), weist Mobis zurück. "Wenn bei Hochwasser die Straße auf der Wasserseite nicht mehr genutzt werden kann, müssen Fahrzeuge bis zwölf Tonnen die Torüberfahrt benutzen können. Das aber ist mit der jetzigen Statik in der Decke nicht möglich."