Uerdingen: Das größte Talent des SC Bayer

Die Tischtennisspielerin Nina Mittelham (12) ist in ganz Europa erfolgreich. Bis zu sieben Mal in der Woche trainiert sie.

Uerdingen. Tischtennis ist ihre große Leidenschaft. Die zwölfjährige Nina Mittelham gehört zu den besten Spielerinnen ihres Jahrgangs in Deutschland. Im Einzel oder im Doppel mit ihrer Partnerin Yuko Imamura zeigt die Schülerin, die in Willich wohnt, in der zweiten Mannschaft des SC Bayer Uerdingen konstant gute Leistungen und hilft sogar schon in der ersten Mannschaft aus, die in der Regionalliga auf Punktejagd geht.

"Zunächst habe ich Fußball gespielt und habe mich mit neun Jahren für Tischtennis entschieden, weil es mir sehr viel Spaß macht", erklärt Nina Mittelham. Fünf bis sieben Mal in der Woche trainiert sie, dazu kommen die Spiele am Wochenende. Oft ist Nina Mittelham auch mit der Jugendnationalmannschaft unterwegs.

Vater Olaf Mittelham ist sehr stolz, dass seine Tochter trotz der vielen Wettkämpfe auch die Schule nicht aus den Augen verliert: "Nina kann den Sport sehr gut mit der Schule vereinbaren", sagt der 48-jährige.

Anfang Februar ging es beispielsweise in die Tschechische Republik zu den Internationalen Schülermeisterschaften. Dort belegte die Gymnasiastin mit dem deutschen Team Platz drei. Im Einzelwettbewerb überstand Nina Mittelham die Gruppenphase mit zwei Siegen und einer Niederlage, musste sich aber dann im K.o.-Spiel der starken Kroatin Mateja Jeger geschlagen geben.

Die Bundestrainerin war trotzdem zufrieden mit ihrer Leistung. Auch im Verein läuft es für die Rechtshänderin gut. Die zweite Damenmannschaft des SC Bayer Uerdingen führt die Verbandsligatabelle souverän an. In 14 Spielen gab es noch keine Niederlage und erst drei Unentschieden. Trotzdem entließ der Verein Trainerin Ildiko Imamura aufgrund von sportlichen Differenzen. Gerade für Nina Mittelham, die das Training beim SC Bayer als "exzellent" bezeichnet, eine sehr bedauerliche Entwicklung.

Deshalb will die Zwölfjährige den Verein wechseln. "Ich werde wahrscheinlich weggehen, im Moment gibt es aber noch Gespräche mit den Verantwortlichen beim SC Bayer. Ein Trend ist schon da", sagt Nina. "Fest steht jedoch, dass Yuko Imamura, die Tochter der Trainerin, im nächsten Jahr nicht mehr bei Bayer spielen wird", ergänzt Olaf Mittelham.

Ob Nina Mittelham nun beim SC Bayer bleibt, oder wechselt: Den Spaß am Tischtennis wird sie nicht verlieren. Viele Länder Europas und sogar das ferne Japan hat Nina durch den Sport schon kennengelernt und viele Freundschaften im In- und Ausland geknüpft.

Sie hat gelernt sich im Leistungssport Tischtennis durchzusetzen. So auch bei den Westdeutschen Jugendmeisterschaften. Die Willicherin erspielte sich den dritten Platz und ließ viele ältere Gegnerinnen im wahrsten Sinn des Wortes alt aussehen. Ihre Ziele für die Zukunft kann Nina Mittelham schon genau benennen: "Ich möchte Profi-Spielerin werden."