VfB feiert seine 100-jährige Geschichte

Der Verein kann auf viele Erfolge zurückblicken. Ein akutes Problem ist der Platzmangel für den Jugendbereich.

Krefeld-Uerdingen. Vor 100 Jahren bildeten elf junge Männer eine Fußballmannschaft in Uerdingen und traten in ihrem ersten öffentlichen Spiel gegen den GSV Moers an - das war die Geburtsstunde des VfB Uerdingen.

Bis der Verein, welcher sich Sportclub Preußen taufte, zum heutigen VfB Uerdingen wurde, sollte noch eine Weile vergehen. Der erste Weltkrieg hinterließ tiefe Wunden und der Verein musste von vorn beginnen. 1919 vereinigten sich der SC Preußen und der Spielverein Uerdingen unter dem neuen Namen VfB Uerdingen.

Nach dem zweiten Weltkrieg änderte der Fußballverein seinen Namen erneut: Mit dem F.C Uerdingen 05 bildete man von 1945 bis 1948 die Sportvereinigung 05 - 10 Uerdingen. Doch die Zweckgemeinschaft löste sich nach den schweren Nachkriegsjahren wieder auf. Der VfB Uerdingen erhielt die Gestalt, die bis heute Bestand hat.

"Wir sind sehr aktiv bei Kooperationen mit anderen Vereinen. Es geht darum nicht nur etwas für sich zu tun, sondern etwas für Uerdingen", sagt Vorsitzender Holger Dick. Der 45-jährige Uerdinger ist seit 2006 Vorsitzender des VfB Uerdingen.

Für die erste Fußballmannschaft unter Trainer Mike Klein ging in diesem Jahr ein Traum in Erfüllung. Mit dem Aufstieg aus der Bezirksliga konnte der VfB seinen Drei-Jahres-Plan erfüllen und spielt zum 100. Geburtstag zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte in der Landesliga - vor über 50 Jahren war das schon einmal der Fall.

In der Saison 1958/59 stieg der VfB Uerdingen in die Landesliga auf. Vor allem die Offensive war damals, wie auch im heutigen Team, bei den Gegnern gefürchtet. "Wir haben sehr offensiv gespielt. WM-System nannte man das damals", erinnert sich Hans Kisters. "Hansi", wie er beim VfB genannt wird, gehörte als rechter Außenläufer zur Aufstiegsmannschaft.

Mit Preußen Krefeld, dem Linner SV und Spielsport Krefeld lieferte sich der VfB Uerdingen packende Lokalderbys. Respekt hatten die Uerdinger damals vor allem vor den Moerser Teams. "Da ist man nicht gerne hin gefahren, die waren sehr spielstark", erinnert sich Hans Kisters.

Nach dem Aufstieg löste sich die Mannschaft zum größten Teil auf. Viele hörten auf mit dem Fußball, wie Hans Kisters oder gingen zum Konkurrenten FC Bayer Uerdingen. Der VfB stieg im folgenden Jahr wieder ab. Den Erfolg der heutigen Mannschaft zu sichern, ist das Ziel für den neuen sportlichen Leiter des VfB, Stefan Rex, der sich lange Zeit bei Preußen Krefeld einen Namen gemacht hatte.

Zu Hause ist der VfB Uerdingen am Rundweg. Gut 75 Menschen finden hier bei einem Heimspiel in einem hölzernen Pavillon Platz. Doch die Anlage am Rundweg mit ihrem Rasen- und Ascheplatz ist auch ein Problem für den VfB. Das Gelände gehört der Stadt Krefeld und biete keine Möglichkeiten für Erweiterungen. Das mache sich besonders im Jugendbereich bemerkbar. "Andere Vereine haben mit ihren Platzanlagen bessere Möglichkeiten", räumt Dick ein.

Doch trotzdem ist der VfB Uerdingen von den Bambini bis zur B-Jugend mit Teams im Rennen um Punkte und will in der kommenden Saison auch wieder eine A-Jugend an den Start schicken. Mit der ersten Mannschaft als Aushängeschild soll es ins Zukunft besser gelingen, die Jugend an den Rundweg zu locken. So wie Ende der 60er-Jahre, als die VfB-Jugend mit Wolfgang Lüttges einen späteren Bundesliga-Spieler (Bayer Uerdingen, Hannover 96) hervor brachte.

In der Landesliga schließt sich für den VfB der Kreis, denn wie vor 100 Jahren ist in der neuen Saison der GSV Moers Gegner der Blau-Gelben.