WZ-Mobil zum Oeding Open: Bürger sind zurückhaltend, aber neugierig

Oeding Open weckt bei den Rheinstädtern zwar Interesse, lässt sie am WZ-Mobil aber nicht in Jubel ausbrechen.

Krefeld. Das Rheinstadtfest Oeding Open soll nach dem Willen des Kaufmannsbundes mit der Fokussierung auf Uerdinger Aussteller frischen Wind in die Idee des verkaufsoffenen Sonntags bringen. „Uerdinger Leben“ soll im Vordergrund stehen und nach den Monaten mit vielen Baustellen im Stadtteil, sollen Gäste wieder die Vorzüge der Rheinstadt erleben.

Doch was halten die Uerdinger vom Konzept des Kaufmannsbundes: Gibt es zu viele Veranstaltungen dieser Art oder hat der Stadtteil Nachholbedarf?

Beim WZ-Mobil am Marktplatz meldeten sich interessierte Uerdinger zu Wort: „Bis jetzt waren die Feste nur Reinfälle“, findet Klaus-Peter Linke. Der Uerdinger glaubt nicht an einer Erfolg von Oeding Open. „Es geht nicht um Uerdingen, sondern ums Verkaufen“, klagt Linke. Die Uerdinger sollten sich endlich in einem Bürgerverein organisieren, damit nicht nur der Kaufmannsbund etwas zu sagen habe.

Natalie Janhsen will mit ihrem Mann die Möglichkeiten nutzen, die Oeding Open bietet. „Wir werden aus Neugier hingehen“, sagt die Uerdingerin. Für Janhsen hat Uerdingen mit dem Fischmarkt, dem Bauernmarkt und nun „Oeding Open“ ausreichend Veranstaltungen. Außerdem seinen die Events gut gemacht.

Viele interessierte Passanten geben sich als alteingesessene Uerdinger zu erkennen. Sie wohnen seit vielen Jahrzehnten in ihrem „Oeding“, teilweise schon in dritter Generation.

Aus genau diesem Grund möchten sie aber auch nicht mit Namen genannt werden, obwohl sie alle eine eindeutige Meinung zu Oeding Open haben. „Es gibt in Uerdingen zu viele Clubs und Clübchen“, spricht ein älterer Herr aus, dem auch einige andere zustimmen. Er hält das Fest für „etwas Altes in neuem Gewand“.

Eine der anwesenden Frauen war früher Inhaberin eines Schuhgeschäfts in Uerdingen und Mitglied im Werbering. Sie ist „sehr gespannt“ auf die neue Veranstaltung und ob sie sich etablieren kann.

Dass Kaufleute Umsatz machen wollen, dafür hat Wolfgang Hermanns Verständnis. Allerdings findet er den Termin für Oeding Open schlecht gewählt. „Traditionelle Feste wie die Uerdinger Kirmes Ende des Monats könnten darunter leiden“, sagt er. Darauf sollte in Zukunft mehr geachtet werden.

Dietmar Ortmanns wohnt seit 62 Jahren in dem Stadtteil. Seiner Meinung nach graben sich die vielen Veranstaltungen gegenseitig das Wasser ab. Zeitgleich findet beispielsweise der Niederrheinische Radwandertag statt.

„Wenn das Wetter mitspielt, fahre ich am Sonntag Rad“, gibt Ortmanns unumwunden zu.“ Aber er zollt den Bemühungen der Veranstalter von Oeding Open Hochachtung.