Gut Auric: Wagener will private Wege nicht öffnen
Krefeld-Verberg/Traar. Der Streit um die Wanderwege rund um das Verberger Gut Auric dauert nun fast acht Jahre — und es ist noch immer keine Lösung in Sicht.
Der Stadtrat hatte mit der 30. und 33. Änderung des Landschaftsplans einen Wanderweg mit der Nummer 5.8.8 festgelegt, der vom "Gestüt Auric bis an den Ostrand des Naturschutzgebietes Riethbenden" die fehlende Verbindung zwischen Verberg und Traar schließen soll. Außerdem wird in der Änderung der Wanderweg 5.8.9 nördlich von Gut Auric in nördlicher Richtung festgelegt. Dies würde der Stadt - bei Rechtskraft - das Recht einräumen, ein Vorkaufsrecht auszuüben und neue Wege anzulegen. Aber auch nach der Veröffentlichung dieses Beschlusses im Amtsblatt in der letzten Dezemberwoche deutet sich keine Einigung mit dem Gutschef Gerald Wagener ab.
Der hatte den Weg zwischen der Kornaue und dem Naturschutzgebiet Riethbenden einebnen lassen. Spaziergänger und Hunde hätten die auf dem Gut lebenden Dressurpferde gestört.
Auf Anfrage der Westdeutschen Zeitung, wie die Verwaltung den Beschluss des Stadtrates durchzusetzen gedenke, kam vom Presseamt eine eher ausweichende Antwort: „Die Festsetzung des Landschaftsplanes zur Anlage von zwei Wanderwegen nördlich des Betriebsgeländes Gut Auric ist mit Veröffentlichung im Amtsblatt Nr. 51/11 rechtskräftig. Die Wege sollen auf Flächen angelegt werden, die in Privatbesitz sind. Durch die Festsetzung der Wege im Landschaftsplan hat die Stadt in Bezug auf den Verkauf von Grundstücken ein Vorkaufsrecht. Für die Anlage der Wege bedarf es der Einwilligung des Grundstückseigentümers, der Anspruch auf Entschädigung hat. Bisher wurden in Krefeld Landschaftsplanfestsetzungen einvernehmlich mit allen Beteiligten umgesetzt.“
Mit dieser Einvernehmlichkeit scheint es im Fall Gut Auric indes nicht weit her zu sein. „Das Thema ist nicht durch. Die Stadt erwirbt mit der neuen Planung ein Vorkaufsrecht. Unsere Anwälte prüfen, ob wir das akzeptieren“, sagte Gerald Wagener gegenüber der WZ und betonte: „Unabhängig davon: Solange ich nicht verkaufe, passiert hier nichts. Es sind private Wege und es bleiben private Wege. In Verberg und Traar haben sich die Menschen nie für das Thema interessiert.“