Kicken bei jedem Wetter: Neuer Kunstrasen an der Grotenburg

Am Stadion entsteht derzeit ein Kunstrasenplatz. Das „Plastikgeläuf“ hat viele Vorteile.

Krefeld. Schweres Gerät zerstört den Rasensportplatz südlich des Grotenburg-Stadions. Die Bagger tragen bis zu 80 Zentimeter tief den Boden ab. Ende November soll hier wieder trainiert und gespielt werden - auf Kunstrasen, der den Vorschriften den Deutschen Fußball-Bundes (DFB) entspricht und mindestens zwölf Jahre hält.

Mit den Bauarbeiten wurde jetzt begonnen. Vom alten Rasen ist bereits nichts mehr zu sehen. Zwei aufgetürmte Erdhügel werden Laster um Laster abtransportiert. Naturrasen bleibt auf dem benachbarten westlichen Trainingsplatz, der Anfang des nächsten Jahres aufbereitet wird.

Sportdezernent Gregor Micus: "Wir haben mit dem KFC Uerdingen gesprochen, der wünscht ein Nebeneinander von Kunst- und Naturrasen." Für beide Plätze gemeinsam installiert wird die neue Trainingsbeleuchtung, für die Anfang 2009 sechs Masten gesetzt werden. Zwei Strahler kommen auf das Dach der Stadiontribüne.

Die Gesamtkosten beziffert Sport- und Bäderamtsleiter Detlef Flick auf rund 750000 Euro. Er kann sich für den Kunstrasen begeistern und sieht in weiterer Zukunft alle großen Bezirkssportanlagen damit belegt. Wenn auf der Baustelle an der Grotenburg die neue Dämm- und Tragschicht auf den zunächst zu legenden Drainagen aufgetragen sind, wird der Kunstrasen in vier bis fünf Meter breiten Bahnen ausgerollt. In die grünen Fasern wird dann ein Granulat eingearbeitet.

Für die Pflege der künstlichen Halme muss ein etwa 70000 Euro teures Gerät angeschafft werden. Flick: "Wir können aber mehrere Plätze damit bearbeiten." Landschaftsarchitekt Florian Stanka, der die Baustelle für die Stadt betreut, erläutert: "Anders als beim Landhockey muss der Kunstrasen beim Fußball nicht ständig feucht gehalten werden. Wenn einmal ein Verschleiß einsetzt, kann man den Kunstrasen auch stückeweise neu verlegen."

An den Stirnseiten des Platzes werden Fangzäune gesetzt. Wenn die beiden Plätze fertig und bespielbar sind, wird der Ascheplatz westlich des Stadions auf. Dort will der Zoo für mehr als fünf Millionen Euro sein neues Wirtschaftsgebäude errichten.

Mit dem Bau des Kunstrasenplatzes ist die Überlegung endgültig vom Tisch, dem Zoo einen breiten Streifen im Osten des Grotenburg-Komplexes zu überlassen. Allerdings wird dem Zoo ein Zipfel an der Berliner Straße geopfert: Dort soll künftig ein zweiter Eingang die Besucher zum Affenhaus locken.