Am Gebäude Ecke Heyenbaumstraße sieht man groß die Jahreszahl 1798. Bekannt ist das Haus durch einen früheren Schlagbaum, der viele Jahre lang die Straße nach Moers sperrte, um "Chausseegeld" erheben zu können. In vielen Verberger Bürgerhäusern hängt noch das Bild mit dem Botenfuhrwerk, das gerade abkassiert wird. Im Juni 1906 eröffnete Johann Marcelli hier eine Gastwirtschaft, die heute noch im Besitz der Familie ist.

Alte Verberger wissen noch, dass Marcelli als zünftiges Sommerlokal geschätzt war. Hier gab es neben einem Tanzsaal den Außenbereich mit Kinderspielplatz, ein Backhaus und Volieren mit bunten Vögeln. Nach dem Krieg konzentrierte man sich mehr auf das Saalgeschäft und die Kegelbahn. Heute führt die Urenkelin des Gründers, Inge Hansen, die Gaststätte weiter. Und es gibt auch wieder einen Biergarten. Er ist in einer ruhigen Ecke gelegen und bietet 80 Gästen Platz.

Beliebt bei den Besuchern, die mit Rad oder Auto kommen, sind in diesen Tagen Weizenbier und Sommersalat. Seit Anfang Juni steht auch der Matjes wieder auf der Speisekarte. Wer von der Heyenbaumstraße den Hof erreicht und unter hohen Bäumen das ländliche Idyll erblickt, fühlt sich schnell in die Zeit der Sommergärten zurückversetzt.

Während man im Garten mit Blick auf die alte Scheune kürzlich noch an der Verberger Äerpelstour teilnehmen konnte, freut sich die Wirtin jetzt schon auf die Ende September/Anfang Oktober stattfindenden "bayrischen Tage". Und sie denkt sogar schon an das beliebte "Gänse-Essen" um St. Martin.

Der Gasthof Marcelli ist von 17 bis 1 Uhr und sonntags zusätzlich von 11.30 bis 14 Uhr geöffnet, dienstags ist Ruhetag.