Traar: Wohin soll der Supermarkt?

Die Standortdiskussion geht ins fünfte Jahr.

Krefeld-Traar. Schon der Antrag der Grünen zum Traarer Dauerbrenner "Festplatz versus Buscher Holzweg" ließ Brisanz erkennen. Aus dem Krefelder Norden waren aber lediglich zwei Besucher zum Planungsausschuss im Rathaus angereist. Seit mindestens 2007 wird darüber diskutiert, dass großflächiger Einzelhandel entweder nördlich des Festplatzes oder am Buscher Holzweg angesiedelt werden soll. Hintergrund ist, dass der einzige Edeka-Supermarkt im Vorort aufgrund mangelnder Flächen nur ein eingeschränktes Angebot vorweisen kann.

Dem nördlichen Projekt stünde, so Stadtplaner Norbert Hudde, insbesondere der Regionalplan entgegen, der dort zwingend einen Grüngürtel ausweise. Im Süden hingegen sprechen Verkehrsprobleme gegen einen großen Supermarkt. Dort gibt es dichte Wohnbebauung, die Bezirkssportanlage und das Wohnheim der Ulrich-Lange-Stiftung.

Jürgen Hengst (SPD) verwies darauf, dass deshalb Kaufkraft aus Traar abwandert. "Wenn es nicht bald eine Entscheidung gibt, bahnen sich andere Lösungen ihren Weg." Der Bürgerverein Traar tritt nach wie vor für eine Lösung am Buscher Holzweg ein, weil er um den Festplatz fürchtet, und der südliche Standort auch für die benachbarten Verberger attraktiv sein könnte.

Stefani Mälzer (Grüne) stellte trocken fest: "Der Bürgerverein ersetzt nicht die Bürgerschaft." Sie verwies darauf, dass der Standort am Festplatz nur 250 Meter vom Rathaus entfernt liege, während der andere Standort mit rund einem Kilometer Entfernung für viele "nicht mehr fußläufig erreichbar" sei. Für die UWG warnte Andreas Drabben: "Der Investor wird nicht noch ein Jahr warten wollen, und die Käufer wandern ab nach Moers."

Nach ausführlicher Debatte beauftragte der Ausschuss die Verwaltung zu prüfen, inwieweit die Probleme beider Standorte mit den Wünschen der Bürger in Traar in Einklang zu bringen seien. Fast denselben Auftrag hatte der Ausschuss bereits vor einem Jahr erteilt.

Allerdings gibt es auch immer noch Stimmen im Stadtteil, dass Traar mit dem derzeitigen Angebot gut versorgt sei. "Das ist aber zu kurz gedacht", sagt Andreas Heinrich, Vorsitzender des Bürgervereins (BV). Man müsse auch an die Leute denken, die nicht mehr so mobil seien. Auch Marc Blondin, CDU-Vorsitzender des Ortsverband Traar/Verberg, spricht sich für den Buscher Holzweg aus. Die Zufahrt solle aber auf jeden Fall über die Moerser Landstraße erfolgen.