Wilhelmshofallee: Sind parkende Autos das Übel?

Am WZ-Mobil streiten sich Anwohner der Wilhelmshofallee über den Zustand der schmalen Gehwege.

Bockum. Die einen stört es, die andere können nichts Schlimmes daran finden: Auf ein geteiltes Echo stieß die Redaktion am WZ-Mobil, die an der Wilhelmshofallee den Klagen der Anwohner über die mitunter katastrophalen Zuständen der Gehwege nachging.

"Ich bin zumindest noch nicht gestolpert", erklärt Regina Benedetti. "Allerdings bin ich auch eher sportlich." Das sieht Brigitte Türk anders: "Gerade im Winter war das schon schwierig. Man musste höllisch genau hingucken, um nicht zu stürzen. Dabei ist es noch ein Glück, dass der Verkehr so gering ist." Denn mitunter müssten Passanten auf die Straße ausweichen. Die Anwohnerin ergreift damit sogar eine andere Meinung als ihr Mann Wolfgang Türk: "Ich finde das alles nicht nicht so dramatisch", meint er.

Werner Drießen meint, dass die Stadt im puncto Straßensanierung Prioritäten setzten müsse: "Im Augenblick gibt es wichtigerer Baustellen, als den Zustand der Bürgersteige."

"Besonders für Rollstuhlfahrer oder Personen mit Kinderwagen ist das unhaltbar", erklärt Marlene Zander. Die Anwohnerin spricht von "Geldverschwendung", wenn Schlaglöcher auf Straßen und Gehwegen immer wieder mit Flüssigasphalt ausgebessert würden. "Da muss der gesamte Belag erneuert werden und alles neu gepflastert werden. Entweder wird das richtig gemacht, oder man lässt es ganz bleiben."

Ähnlicher Meinung ist Leopold Wolff: "Die Stadt gibt so viel Geld für so viele Projekte aus, aber für die Ausbesserung der Gehwege hier ist kein Geld da. Das passt einfach nicht zusammen." Auch Cosima Allpas meint, dass die Stadt vor allem nach dem harten Winter zusätzliches Geld für die Sanierung von Gehwegen bereitstellen müsse: "Natürlich ist das Geld dafür knapp, aber nach dem Frost sollte da schnell etwas getan werden. Allerdings wäre es schade, wenn die Bäume dadurch in Mitleidenschaft gezogen würden."

Für Peter Wagner sind die zum Teil sehr schmalen Gehwege an der Wilhelmshofallee ein Ärgernis. "Oft parken Autos auf den Gehwegen, dann müssen die Fußgänger auf die Straße ausweichen. Gerade mit Sicht auf den Kindergarten und das Altenheim in unmittelbarer Nähe sollten die Gehwege ausgebaut werden", fordert der 67-jährige Bockumer. Die Kinder seien oft in Wägelchen unterwegs, die kaum durch die Engstellen zwischen Bäumen und Grundstücken passen würden. Die Bewohner des Altenheimes meiden diese Passage, da auch sie mit Rollatoren kaum Platz hätten. "Es wurde so viel Geld durch die Bypass-Diskussion am Bockumer Platz verschwendet, das hätte hier sinnvoll für die Gehwege eingesetzt werden können", sagt Peter Wagner.

Heinz Strässer sieht in dem schlechten Zustand der Straße, gerade vor den international bekannten Museen Haus Lange und Haus Esters, das wichtigere Problem. "Es ist ja nur sehr eingeschränkt möglich, an dem jetzigen Zustand der Gehwege etwas zu ändern. Der Zustand der Wilhelmshofallee ist das eigentliche Dilemma", sagt der Anwohner der Straße. Interessant findet Strässer die Tatsache, dass gerade jetzt die Gehwege von der Stadt gesäubert wurden.