Streik legt Siemens lahm

IG Metall will ab Donnerstagabend für langes Wochenende sorgen.

Foto: Bischof

Die Metallbranche befindet sich mitten im Tarifkampf, die Zeichen stehen auf Dauerstreik, Siemens will das Schienengeschäft in eine gemeinsame GmbH mit Alstom ausgliedern, in Uerdingen stehen aktuell 300 Arbeitsplätze zur Disposition — und der Konzern bejubelt ein tolles erstes Quartal 2018. „Das erste Quartal unterstreicht die Stärke unseres Hauses. Wir nutzen die Wachstumsimpulse des globalen Aufschwungs und setzen Maßstäbe in der industriellen Digitalisierung. Wir wissen um unsere Chancen und kennen unsere Aufgaben“, frohlockt Joe Kaeser. Ein Nackenschlag für die Siemensianer in Krefeld. Jetzt wird gestreikt.

Vertrauenskörper Jens Köstermann findet gewohnt deutliche Worte: „Aktionäre und Vorstände bedienen sich üppig am Buffet, die Belegschaft kann und wird sich nicht mit den Resten zufrieden geben.“ Das Mitgliedervotum für die 24-Stunden-Streiks sei gut. „Nun freuen wir uns darauf, der Belegschaft von Siemens am Standort Krefeld ein langes Wochenende zu bescheren.“ Geplant ist die Arbeitsniederlegung ab Nachtschicht am Donnerstagabend.“

Für den Krefelder IG Metall-Chef Ralf Claessen das richtige Signal: „Siemens geht es blendend, also gibt es keinen Grund für Zurückhaltung bei den Beschäftigten. Gutes Geld für gute Arbeit und moderne Arbeitszeiten passen da bestens ins Bild. Bestimmt nutzen die Siemensianer den freien Warnstreiktag um mit frischen Ideen und guter Laune weiter für tolle Ergebnisse zu sorgen.“ Der Konzern freut sich derweil in seiner Mitteilung über einen Anstieg des Auftragseingangs um 14 Prozent auf 22,5 Milliarden Euro und der Umsatzerlöse um drei Prozent auf 19,8 Milliarden. Der Gewinn nach Steuern sei um 12 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro gestiegen.