SWK-Kampagne: Mehr Sauberkeit durch Rücksicht

Die SWK-Mobil ruft Fahrgäste zu mehr Einsicht auf. Verbote will man zunächst aber vermeiden.

Krefeld. Der Jugendliche hat Kopfhörer auf, die Musik ist trotzdem für andere gut zu hören. Er isst eine Pizza, auf dem Boden liegen bereits andere Verpackungen und ein Getränkebecher. Neben ihm sitzt eine Frau, der das alles nicht gefällt. Und beide sind in einer Straßenbahn der SWK-Mobil.

Mit diesem Plakat und Flyer ruft die SWK-Mobil ab sofort zu mehr Sauberkeit in Bus und Bahn auf. „Bleibt sauber“, ist der Slogan. Es geht, sagt SWK-Vorstand Carsten Liedtke, „um ein freundschaftliches Miteinander auf der Basis von Einsicht.“ Heißt: Fahrgäste können und sollen andere freundschaftlich darauf hinweisen, dass ihr Essen oder ihr Getränk, aber auch ihre zu laute Musik stören.

Ergänzend zu dem Appell, ergänzt Guido Stilling, Geschäftsführer der SWK-Mobil, sind seit einiger Zeit zwei „Saubermänner“ mit einem Elektroauto im Stadtgebiet unterwegs. Sie kümmern sich kurzfristig um stark verunreinigte Haltestellen, gehen aber auch in Busse und Bahnen während der Fahrt, um Grobes zu entfernen. Natürlich bleibt es dabei, dass jedes Fahrzeug in der nächtlichen Pause gereinigt wird.

2007 haben die SWK zusammen mit der WZ eine Kundenbefragung durchgeführt. Dabei wurde klar, dass die Gesamtzufriedenheit mit der SWK-Mobil bei den Fahrgästen — rund 41 Millionen pro Jahr — sehr hoch ist, Doch in puncto Sauberkeit kommen die SWK nicht so gut weg. „Das wollen wir ändern“, sagen Liedtke und Stilling.

Es geht nicht um das Kind, das an einem Keks knabbert, oder den Fahrgast, der einen Schluck Wasser aus der Flasche trinkt. Es geht um jemanden, der einsteigt und zum Beispiel eine Schale Pommes mit Ketchup dabei hat. Der möge, auch von Fahrgästen, angesprochen und gebeten werden, künftig das Essen draußen zu sich zu nehmen. „Fahrer, Kontrolleure und Service-Personal werden solche Fahrgäste auf die Aktion hinweisen, sie infoemieren und an ihr soziales Gewissen appellieren“, beschreibt Liedtke.

Der Zeitpunkt jetzt sei gewählt worden, weil die Hemmschwelle zur Verschmutzung durch den aktuellen Fahrzeugpark (neue Bahnen und Hybridbusse) relativ hoch sei.