Toiletten auf dem Theaterplatz: „Uns wurde etwas anders versprochen“

Die Toiletten auf dem Theaterplatz stoßen auf Ablehnung. Stadt spricht von einem Provisorium.

Krefeld. Brigitte Theveßen versteht die Welt nicht mehr. „Das ist nicht das, was der Oberbürgermeister uns versprochen hat“, sagt die Vorsitzende der Bürgerinitiative Theaterplatz.

Ihr Unmut gilt dem weißen WC-Container, der seit Donnerstag vergangener Woche auf dem Platz steht. Techniker sorgten am Montag für den Anschluss der Toiletten und Waschbecken an das Kanal- und Stromnetz. Heute geht die Anlage in Betrieb.

„Zugesagt waren mobile, selbstreinigende Klos mit Zeitschloss. Was wir jetzt hier haben, passt nicht zur Drogenszene, sondern zu einem Schützenfest“, kritisiert Theveßen.

Und sie fragt: „Wer hat die Schlüssel für die beiden Türen? Wer macht sauber? Wer kontrolliert, ob sich jemand in den abschließbaren Kabinen zu Tode spritzt?“

Kopfschütteln löst bei Theveßen auch der Standort des Containers aus. Oberbürgermeister Gregor Kathstede habe zugesagt, dass die Toiletten zwischen den Beeten und dem Brunnen plaziert werden. Tatsächlich befindet sich der Container vor den Beeten, so dass er Theaterbesuchern sofort ins Auge fällt.

Laut Stadtsprecherin Angelika Peters handelt es sich um eine „provisorische Lösung“. Am derzeitigen Standort sei eine kostengünstige und schnell umsetzbare Anbindung an die Versorgungsleitungen auf dem Platz möglich gewesen.

Es sei eine Miettoilette ausgewählt worden, um ohne große Investitionskosten erste Erfahrungen zu machen, ob die Anlage Akzeptanz finde. Die Miete beziffert Peters auf 250 Euro monatlich plus Reinigung.

Nach wie vor werde der Theaterplatz nicht als dauerhafter Aufenthaltsort für die Alkohol- und Drogenszene angestrebt, so die Stadtsprecherin. Die Toiletten seien nur eine Übergangslösung, um die Verunreinigungen des Platzes mit Urin und Exkrementen einzudämmen.

Ob eine Änderung des Toilettenstandortes mit vertretbarem finanziellem Aufwand möglich sei, werde derzeit geprüft.