Ärger auf dem Markt: "Die Hundekot-Station muss weg"
Die Stadt wird den Behälter auf dem Marktplatz am Westwall entfernen. Die Händler hatten sich beschwert.
Krefeld. „Das ist ein Unding, Hundekot direkt neben Lebensmitteln zu entsorgen“, sagt Hans-Bernhard Leppkes, der am Westwall/Evertsstraße einen Verkaufsstand auf dem Wochenmarkt hat. Vor etwas mehr als einem Monat stellte die Stadt dort eine Hundekot-Station auf und zwar unmittelbar neben Leppkes Gewürzkräutern.
Seine Kollegen Markus Konen und Georg Pilters, die schräg gegenüber Gemüse, Käse und Eier verkaufen, ärgern sich ebenfalls über den mannshohen Edelstahl-Behälter. Niemand habe sich mit den Händlern in Verbindung gesetzt, um mit ihnen über die Station zu sprechen.
Leppkes: „Da Hunde sowieso nicht auf den Markt dürfen, ist das doch völlig sinnlos.“
Wie die Stadt auf Anfrage der WZ bekannt gab, wird die Station nun wieder entfernt. Die zuständigen Mitarbeiter aller beteiligten Fachbereiche (Ordnung/Lebensmittelüberwachung, Liegenschaften, Tiefbau und Umwelt) hätten sich nach einer Ortsbegehung dafür entschieden.
„Es wurde deutlich, dass bei diesem Standort für die Hundekot-Station in unmittelbarer Nachbarschaft des Marktstandes Bedenken im Zusammenhang mit der Einhaltung der Lebensmittelhygiene bestehen“, erklärt Stadtsprecher Manuel Kölker.
Auf die Hundekot-Station war laut Markthändler Leppkes die Lebensmittelüberwachung aufmerksam geworden: „Es war ein Mitarbeiter des Veterinäramtes da und hat sich das angeschaut.“ Dieser habe ihm gesagt, dass die Station wieder entfernt werden muss. Leppkes: „Er hat mir außerdem erzählt, dass vor dem Aufstellen niemand von der zuständigen Abteilung mit dem Veterinäramt gesprochen hat.“
Die Stadt hatte den Zustand vor der Ortsbegehung noch als unproblematisch eingeschätzt. „Die GSAK ist beauftragt, die Station Westwall/Evertsstraße an Markttagen vor Beginn zu leeren und zu reinigen“, hieß es.
Eine Kontrolle vor kurzem habe gezeigt, dass auch bei hohen Temperaturen keine Geruchsbelästigungen entstünden. Grundsätzlich sei es notwendig gewesen, die Hundekot-Station auf dem Markt zu installieren. Die benachbarte Grünfläche vor dem Kaiser-Wilhelm-Museum (KWM) werde ansonsten zu stark durch Hundekot verunreinigt.
Direkt dort konnte der Behälter allerdings nicht aufgestellt werden, weil die Fläche durch die Sanierung des KWM demnächst nicht mehr zur Verfügung stehe. Kölker: „Es musste in unmittelbarer Nähe ein Standplatz gefunden werden, der zum einen die Anwohner und Geschäftsinhaber am wenigsten belastet und zum anderen auch von den Hundehaltern angenommen wird.“
Als neuer Standort ist nun die Umgebung des Karlsplatzes vorgesehen. Kölker: „Die Station soll nach neuer Abstimmung so platziert werden, dass die kommende Baumaßnahme nicht beeinträchtigt wird.“
Insgesamt gibt es 20 Stationen für den Kot der 11 700 in Krefeld angemeldeten Hunde. Nach Auskunft der Stadt haben die Hundebesitzer diese gut angenommen. Das erkenne man am Füllgrad, der Menge der entnommenen Beutel sowie der verbesserten Sauberkeit im Umfeld der Standorte.
In den kommenden Jahren soll die Anzahl der Stationen auf 95 erhöht werden. Diese werden an 57 Standorten im Stadtgebiet installiert. Ein Marktplatz wird nach den aktuellen Erfahrungen mit Sicherheit nicht mehr dabei sein.