Kommentar Tour-Ärger ist berechtigt
Mönchengladbach, Krefeld, Meerbusch, Neuss, Düsseldorf - welche Stadt passt nicht in diese Reihe? Richtig! Und sowohl Stadtspitze als auch Krefelder Marketing müssen sich die Frage gefallen lassen, ob sie genug getan haben, um Krefeld am 2. Juli 2017 am Spektakel Tour de France teilhaben zu lassen.
Als Kämpferin für das radsportbegeisterte Krefeld wurde eine private Initiative wahrgenommen um die Herren Stümges, Kölker und Junkermann, einst Krefelder Tour-Ikone.
Natürlich eine gute Gelegenheit für die CDU, Oberbürgermeister Frank Meyer vors Schienbein zu treten. Inhaltlich haben die Christdemokraten Recht. Die Verwaltungschefs von Düsseldorf und Mönchengladbach haben sich aktiv und plakativ in den „Wahlkampf“ um die Tour eingebracht, Kontakte in Frankreich geknüpft. In Krefeld, wo die Radrennen in Fischeln, Bockum und Hüls jährlich Tausende auf die Straßen und vor allem in die Stadt locken, hat man sich das weitgehend angeschaut. Vielleicht wurde den großen Nachbarn auch fleißig die Daumen gedrückt — in dem Glauben, dass ein Tour-Weg von Mönchengladbach nach Düsseldorf ja eigentlich nur über Krefeld führen kann. Ein Irrtum. Nun wäre ein engagierterer Einsatz Meyers auch kein Garant für den Erfolg gewesen. Die Stadt Trier, die alle Hebel in Bewegung gesetzt hatte, schaut auch in die Röhre. Dort sich aber niemand etwas vorzuwerfen. Fakt ist: Am Tag, an dem das Tour-Feld mit den Superstars über den Niederrhein in Richtung Düsseldorf rollt, ist Krefeld Startpunkt für den Niederrheinischen Radwandertag. Das ist kein Witz. Schon gar kein guter.