Krefeld Unabhängige Wählergemeinschaft löst ihre Ratsgruppe auf
Andreas Drabben bestätigt die Auflösung der Ratsgruppe der Unabhängigen Wählergemeinschaft Krefeld.
Krefeld. Das ist ein Hammer: Die Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) Krefeld löst ihre Ratsgruppe mit sofortiger Wirkung auf. Damit wird auch das Fraktionsbüro im Rathaus geschlossen, die bisherige Geschäftsführerin Sylvia Evertz wird eine andere Aufgabe innerhalb der Verwaltung ausüben müssen. UWG-Chef Andreas Drabben sagt: „Ich musste die Reißleine ziehen.“ Er meint damit die Trennung von Ruth Brauers, dem parteilosen Pendant in der zweiköpfigen Gruppe.
Nach WZ-Informationen hatte die letzte Ratssitzung am Donnerstag das Fass zum Überlaufen gebracht, die Situation sich bereits übers Wochenende zugespitzt. Am späten Montagabend bestätigte Drabben auf Anfrage und nach intensiver Debatte mit den UWG-Mitgliedern: „Ja, es ist vorbei, leider, aber es ging nicht mehr.“ Für die UWG ändert sich bis auf den Verlust der Geschäftsräume wenig, sie glaubt, durch den Schritt Profil zu schützen. Die Gemeinschaft behält ihr Ratsmandat, Drabben ist nun alleiniges Sprachrohr der UWG und ihrer Wähler. Es ist der vorläufige Höhepunkt einer wechselvollen Geschichte seit der Kommunalwahl 2014, bei der die UWG bei der Wahl ihrer Partner vom Glück nicht gerade verfolgt zu sein scheint.
Zum Hintergrund: Die UWG errang im Mai 2014 einen Sitz im Rat für Drabben. Die AfD wurde mit Jürgen Heitzer und Ruth Brauers gleich durch zwei Personen vertreten, beide sitzen seither auf diesem Ticket im Stadtrat. Gemeinsam bildeten UWG und AfD mit diesen drei Mandaten eine Fraktion. Um sie kurze Zeit später wieder aufzulösen. Es gab Streit mit Jürgen Heitzer. Der sich, um die Verwirrung komplett zu machen, zwischenzeitlich ebenfalls im Zwist von der AfD getrennt hat. Brauers, die der AfD ebenfalls den Rücken kehrte, bildete mit Drabben besagte Ratsgruppe, einfach war das Verhältnis nie.
Was Drabbens UWG-Gefährten nach Heitzers Abgang und dem Verlust des Fraktionsstatus bis zuletzt noch mit Ruth Brauers verband, war der Kampf um mehr Rechte für die kleine Ratsgruppe. Etwa, was das Stimmrecht und Vertretungsregelungen in den Ausschüssen anbelangte. Im Herbst reichte die Ratsgruppe Klage ein, die jetzt mit ihrer Auflösung hinfällig wird. Die Verwaltung vertritt hier ohnehin juristisch eine völlig andere Auffassung.
Andere Sachthemen, etwa die Zukunft des Seidenweberhauses, waren laut Drabben mit Brauers schlecht bis gar nicht zu diskutieren. „Sie ist halt eher eine Einzelkämpferin und wir bei der UWG kommen über die Kontroverse zu demokratischen Entscheidungen. Wir wurden bei so manchen Plänen oder Terminen im Namen der Ratsgruppe nicht einmal informiert. Das passte immer weniger gut, zuletzt gar nicht mehr.“
Drabben und der UWG missfielen vor allem einige „unglückliche Auftritte, mit denen Frau Brauers der UWG nicht gut getan hat“. Zuletzt wollte sie in besagter Ratssitzung den FDP-Kollegen Günter Porst in eine Art Zeugenstand rufen und musste von Oberbürgermeister Frank Meyer zurechtgewiesen werden. Das war, so Drabben, wohl der berühmte Tropfen.