Feuerwehreinsätze Unwetter trifft Krefeld hart: Mehrere Blitzeinschläge sorgen für schwere Schäden
Krefeld · Mehrere Blitzeinschläge sind während des Unwetters in Krefeld gemeldet worden. Teils kam es zu schweren Schäden. Nach ersten Erkenntnissen hatten die Bewohner jedoch noch Glück im Unglück.
Mehrere Blitzeinschläge haben während des Unwetters am Dienstagabend teils für schwere Schäden in Krefeld gesorgt. Insgesamt seien drei Blitzeinschläge gemeldet worden, teils wurden Häuser stärker beschädigt, erklärte ein Sprecher der Feuerwehr unserer Redaktion. Glück im Unglück: Bis Mittwochmorgen wurden keine Verletzten im Zusammenhang mit dem Unwetter gemeldet, erklärte ein Sprecher der Feuerwehr in Krefeld unserer Redaktion gegen 7.30 Uhr am Mittwochmorgen. Das Gewitter habe im Verlauf sämtliche Einheiten der Feuerwehr Krefeld vor größere Herausforderungen gestellt.
Am Dienstagabend verdunkelte sich der Himmel über Krefeld zusehends. Sah es zunächst noch so aus, als könnte das Stadtgebiet verschont bleiben, sprachen immer deutlicher werdende Warnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) eine andere Sprache. Eine „extreme Gewitterzelle“ zog über Krefeld hinweg, die entsprechend „blitzintensiv“ gewesen sei, erklärte der Deutsche Wetterdienst in Essen unserer Redaktion einen Tag später. Blitze erhellten am Dienstagabend den dunkler werdenden Abendhimmel, Wind und Regen wurden kräftiger. In einigen Fällen kam es leider zu größeren Schäden:
Unwetter wütet in Krefeld: Hier haben Blitzeinschläge für Schäden gesorgt
19.15 Uhr: Ein Dachstuhlbrand nach Blitzeinschlag an der Bruckersche Straße in Hüls wurde gemeldet. Bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte war bereits „Flammenschein“ sichtbar, so der Sprecher der Feuerwehr. Die Bewohner konnten sich selbstständig aus dem Gebäude retten. Die Feuerwehr setzte eine Drehleiter ein und startete Löschmaßnahmen von innen. Es sei so schnell gelöscht wurden, dass die Bewohner im Nachgang wieder in das Gebäude zurückkonnten.
In Teilen sei die Dacheindeckung geöffnet worden, um „umfangreiche Nachlöscharbeiten durchzuführen, so die Feuerwehr weiter. Der Einsatz dauerte gut zwei Stunden. 45 Einsatzkräfte mit Rettungsdienst und Freiwilliger Feuerwehr seien insgesamt vor Ort gewesen.
Seit 19.30 Uhr am Dienstagabend wurde ein defektes Stellwerk in Kempen gemeldet. Zwischen Kempen und Krefeld kam es in der Folge zu Problemen im Zugverkehr (RE10), die am Mittwoch zunächst anhielten. Züge müssten langsam fahren, es komme zu Verspätungen, Teil- und Komplettausfällen, hieß es. Grund für den Defekt sollte ebenfalls ein Blitzeinschlag sein.
19.54 Uhr: Am Baackesweg wurde die Dachfläche und eine Fensterfläche an der Giebelseite eines Hauses durch einen Blitzeinschlag beschädigt, erklärte ein Sprecher der Feuerwehr unserer Redaktion. In der Folge kam es zudem zu Störungen in der Elektroanlage. „Zum Glück“ sei auch dort niemand verletzt worden, so der Sprecher der Feuerwehr. Auch hier waren zahlreiche Einsatzkräfte vor Ort, zu einem Brand war es glücklicherweise nicht gekommen.
20.52 Uhr: Verschiedene Meldungen gingen bei der Leitstelle der Feuerwehr aus dem Bereich Moerser Landstraße in Traar ein. Wieder war von einem Dachstuhlbrand die Rede. Doch vor Ort stellte sich die Lage anders dar. Eine 25 bis 30 Meter hohe Tanne wurde „komplett von der Spitze bis zur Wurzel zerstört“, so der Sprecher der Feuerwehr. „Trümmerteile“ seien 40 bis 50 Meter weit verteilt worden. Die Tanne stürzte durch die Wucht des Blitzes auf ein Gartenhaus. Häuschen und Baum seien „nahezu vollständig zerstört“ worden. Ein Wohnhaus sei in der Folge zunächst ohne Strom geblieben. Doch wieder Glück im Unglück: Aufgrund des Unwetters habe sich niemand im Garten aufgehalten. Glücklicherweise habe der Blitz zudem das Wohnhaus verfehlt.
Während der Dauer der „personalaufwendigen Einsätze“ seien beide Feuerwachen der Berufsfeuerwehr durch die Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren aus Traar, Gellep-Stratum, Oppum und
Uerdingen besetzt worden. Ansonsten habe es noch kleinere Einsätze wie lose Äste gegeben. Zu stärkeren Sturmschäden oder vollgelaufenen Kellern sei es nach Erkenntnissen der Feuerwehr nicht gekommen.
Der Dienstag sei der bisher wärmste Tag des Jahres in NRW gewesen, an der Wetterstation Tönisvorst seien 35,2 Grad gemessen worden, erklärte der Deutsche Wetterdienst in Essen unserer Redaktion. Es sei eine schwül-heiße Luftmasse unterwegs gewesen, sodass klar gewesen sei, dass es zu Unwettern in NRW kommen könnte. Wo es besonders heftig wird oder beginnt, lasse sich der in der Vorhersage jedoch noch nicht genau sagen. Erst wenn die Gewitterzellen unterwegs sind, könne zeitnah gewarnt werden. Für das Krefelder Stadtgebiet hatte es am Dienstagabend mehrere Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes gegeben.
Zahlreiche Unwettereinsätze wurden auch aus benachbarten Städten wie Mönchengladbach oder Duisburg gemeldet. >>> Einen NRW-Überblick zum Unwetter finden Sie hier <<<