Gericht Verlobungsring wegen Drogen gestohlen

23-jähriger Krefelder wurde verurteilt. Er brauchte Geld zur Finanzierung seiner Drogen. Langes Vorstrafenregister.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Ein 23-jähriger Krefelder, aus der Haft vorgeführt, musste sich vor dem Krefelder Amtsgericht wegen Diebstahls und falscher Verdächtigung verantworten. Nach umfangreicher Befragung der Geschädigten und mehrerer Zeugen wurde der Vorwurf einer falschen Verdächtigung fallen gelassen und der Prozess nur noch wegen des Diebstahls fortgesetzt. Am Schluss verurteilte die Vorsitzende Richterin den jungen Mann zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von neun Monaten. Sechs Monate gingen auf das Konto des Diebstahls, die weiteren drei Monate ergaben sich aus der Zusammenziehung mit einer Vorstrafe.

Der Angeklagte hatte zugegeben, den Verlobungsring eines Zeugen im Wert von über 200 Euro entwendet und zu Geld gemacht zu haben. Das geschah im Oktober 2013, seinerzeit hatte der junge Mann Drogen genommen und er brauchte Geld. Er war auf der Flucht, denn es lag ein Haftbefehl gegen ihn vor. Mit seiner damaligen Freundin, die beiden kannten sich aus einer gemeinsamen Zeit im Kinderheim Marianum, wurde er durch die Krefelder Polizei in der Straßenbahnlinie nach Elfrath festgenommen.

Sein Vorstrafenregister las sich wie das Inhaltsverzeichnis des Strafgesetzbuchs. Er verbüßte bereits viele Jahre Jugendstrafe. Seit August 2014 sitzt er in der Justizvollzugsanstalt Düsseldorf ein und für Anfang Juli droht ihm ein weiterer Prozess am Krefelder Amtsgericht. Und weil er die jetzt verhandelte Tat während einer Bewährungszeit begangen hat, war an eine Aussetzung des Urteils zur Bewährung gar nicht zu denken.

Da half es ihm auch nicht, dass er sich in der Haft Gedanken gemacht hat und er nun einen Schulabschluss machen möchte. Für eine günstige Sozialprognose, gab ihm die Richterin mit auf den Weg, müsse er sich grundlegend ändern.