Demokratie Wählerfragen auf dem blauen Stuhl
Krefeld · „Was bedeutet mir Europa?“ „Was verbindet Europa?“ Darum geht es in Video-Interviews. Zudem wird diskutiert.
Vier Partner machen sich in Krefeld gemeinsam stark für Europa und die kommende Wahl des Parlaments. Die Volkshochschule, die Stadt mit der Abteilung Region und Europa, das Berufskolleg Vera-Beckers als Europaschule und das Kresch-Theater haben einen Dialog mit drei Europakandidaten vorbereitet, dazu eine Ausstellung und die VHS zusätzlich noch eine Fahrt in das Haus der Europäischen Geschichte in Brüssel.
„Grund der Veranstaltungen ist, Wählerinnen und Wählern die Gelegenheit zu bieten, sich mit den Zielen und Werten der Europäischen Union auseinanderzusetzen, die politischen Vertreter besser kennenzulernen und sie zu motivieren, am 26. Mai von ihrem Europa-Wahlrecht Gebrauch zu machen“, sagt VHS-Leiterin Inge Röhnelt. „Es werden besonders auch junge Wähler angesprochen.“
Die Botschaft lautet: Die EU ist keine Selbstverständlichkeit
Wie wichtig Europa sei, zeigten auch die Brexit-Verhandlungen, erklärt sie weiter. „Wir sind als VHS eine Informations-, Bildungs- und Dialog-Plattform; auch immer gerne bei aktuellen politischen Themen. Die EU ist keine Selbstverständlichkeit, und wir bitten auf diese Weise alle, zur Wahlurne zu gehen.“
Am Europatag, 9. Mai, starten die Angebote. Unter dem Motto: „Europa im Dialog – die Bedeutung der Europawahl“ können sich die Bürger über zentrale Fragen der Europäischen Union und Politik informieren und mit Experten austauschen.
Helmut Wenderoth, Leiter des Kresch Kinder- und Jugendtheaters der Stadt, moderiert den Dialog mit den Kandidaten für das Europaparlament aus der Region, deren Parteien auch im Stadtrat vertreten sind. Das sind die Europaparlamentarierin Petra Kammerevert (SPD), der Landtagsabgeordnete Stefan Berger (CDU) und Michael Terwische (FDP).
Ein „Blauer Stuhl“ wandert durch die Stadt
„Zu Gast ist außerdem der renommierte Fernseh-Journalist Rolf-Dieter Krause mit einem Impulsvortrag zum Thema Europa. Der ehemalige Leiter des vom WDR verantworteten ARD-Studios Brüssel war in der EU immer vor Ort, wenn es etwas Berichtenswertes gab“, sagt Wolfgang Ropertz, Leiter der Abteilung Region und Europa. Im Anschluss können die Besucher Fragen stellen.
An diesem Abend startet auch die Ausstellung. „Blauer Stuhl“ ist ein Teil davon. Ropertz: „Die Farbe ist der EU-Fahne nachempfunden. In einer Video-Präsentation der Landeszentale für politische Bildung gehen junge Menschen auf persönliche Weise grundlegenden Fragen zur Rolle und Bedeutung der Europäischen Union im Alltagsleben nach.“ Also: „Was verbindet Europa?“, „Ist Europa ein Wirtschaftsriese?“ Oder: „Hört Europa an den Grenzen christlicher Länder auf?“. Ergänzt werden die Video-Interviews von Live-Beiträgen von Schülern des Berufskollegs Vera Beckers unter Leitung von Wenderoth. Sie werden das Sitzmöbel „Blauer Stuhl“ nach eigenem Belieben überall an Lieblingsorten platzieren und sich mit Fragen auseinandersetzen wie: „Was bedeutet mir Europa?“
Diese Video-Clips sind in der Ausstellung ebenso zu sehen wie ausgewählte Plakate. Ropertz: „In einer gemeinsamen Initiative der EU-Kommission in Bonn mit der Fachhochschule Münster und der Münster School of Design wurde ein studentisches Projekt ins Leben gerufen. 27 Studierende erarbeiteten im Zusammenhang mit europäischen Fragen insgesamt neun Plakatreihen zum Thema Europawahlen.“ Plakat-Titel, die an junge Menschen gerichtet sind, haben Slogans wie „It’s time to vote.“, „Ein Klick, große Wirkung“ oder „Wählt Europa für Sicherheit“.
Die VHS-Fahrt führt ins Europäische Haus der Geschichte in Brüssel und anschließend zu einigen zentralen Altstadtmärkten in der schönen Stadt. Röhnelt: „An diesem Tag wird die Historie mit Alltagsgeschichten auf interessante Weise verknüpft.“