Lebensgefahr Mann setzt sich vor Gericht in Krefeld in Brand
Krefeld · Ein Mann hat sich in Krefeld vor dem Gerichtsgebäude selbst angezündet. Der Mann soll der Justiz bekannt sein. Erste Ermittlungen geben Hinweise auf die Hintergründe der Tat.
In Krefeld hat sich ein 43-Jähriger vor dem Gerichtsgebäude am Mittwochmorgen gegen 10.21 Uhr nach Angaben der Polizei selbst angezündet.
Der Mann hat laut Angaben der Polizei schwerste Brandverletzungen erlitten und schwebt in Lebensgefahr.
Ein Rettungshubschrauber landete vor dem Gerichtsgebäude in Krefeld. Die Straßen Nordwall und Steinstraße waren abgesperrt worden.
Gegen 12.56 Uhr meldete die Polizei, dass der Mann mit dem Hubschrauber in ein Spezialkrankenhaus nach Duisburg geflogen wurde. Er schwebe weiterhin in Lebensgefahr. Die Straßensperrungen seien aufgehoben worden.
Die Polizei sei am Nachmittag noch mit vielen Kräften vor Ort. Die Kriminalpolizei vernahm Zeugen. Im Zuge der Ermittlungen habe sich dabei herausgestellt, dass der 43-Jährige gegen die Einzelisolationshaft von Abdullah Öcalan sowie gegen die deutsche Polizeigewalt protestieren wollte, bevor er sich selbst in Brand gesetzt hatte. Notfallseelsorger betreuten die Augenzeugen des Geschehens.
Justizwachtmeister seien dem brennenden Mann auf der Straße zur Hilfe geeilt und hätten die Flammen mit Decken und Feuerlöschern ersticken können, sagte ein Gerichtssprecher.
Bei einem Gerichtstermin am vergangenen Freitag am Landgericht habe es Hinweise auf eine psychische Erkrankung des Mannes gegeben. Das Verfahren sei daraufhin ausgesetzt worden, um ihn von einem Psychiater zur Frage seiner Schuldfähigkeit begutachten zu lassen, sagte der Sprecher. Am Mittwoch selbst habe der Mann keinen Termin am Gericht gehabt.
Dritte wurden bei dem Vorfall nicht verletzt. Zeugen, die noch nicht polizeilich befragt wurden, werden gebeten, sich unter der Rufnummer 02151/6340 zu melden.