Waldorfkindergarten sagt Schimmel den Kampf an
Eltern haben an der Kreuzbergstraße kräftig angepackt und das Haus saniert.
Krefeld. Die Mädchen und Jungen sitzen rund um einen langen Tisch. Es wird Geburtstag gefeiert im Waldorfkindergarten an der Kreuzbergstraße. Dass sie in diesen Räumen wieder sitzen und spielen können, ist dem Engagement ihrer Eltern zu verdanken. Die haben nach dem Schimmelbefall und der Ausgliederung der Gruppen in benachbarte Kitas in die Hände gespuckt und gemeinsam mit dem 14-köpfigen „Team Elterninitiative“ das Haus in Rekordzeit innen neu erschaffen.
„Hier sah es aus wie auf einer Baustelle“, berichtet Christian Wolfrum, ein aktives Elternteil. „Wir haben in allen Gruppenräumen die Decken abgenommen, die Wände abgeschliffen, neu verputzt und ihnen mit einer schönen Lasiertechnik Farbe gegeben.“
190 Umzugskisten mit Möbeln wurden unterdessen im Stadthaus zwischengelagert und dann allesamt nach und nach von den Eltern zu Hause gesäubert. Es waren viele Strecken mit dem Transporter. Die Eltern wollten jedoch, dass die Arbeiten schnell vonstatten gingen und ihre Kleinen bald wieder im „eigenen Haus“ ihre Zeit verbringen können. Das hat geklappt. Auch wenn die Eltern teilweise am Limit und in jeder freien Minute gearbeitet haben.
Zur Geschichte: Im Frühjahr vergangenen Jahres wurde Schimmelbefall in dem Kindergarten entdeckt. „Er wurde geschlossen, ihm wurde nicht die Betriebserlaubnis entzogen“, betont Wolfrum. „Das Haus, das die Stadt angemietet hat — wir sind der Untermieter — ist 25 Jahre alt und besitzt ein Flachdach, das auch in die Jahre gekommen war. Außerdem war die Lüftungstechnik ziemlich schlecht.“
Bei 80 Mädchen und Jungen seien mindestens 150 Eltern in Angst und Sorge um die Gesundheit der Kinder gewesen, sagt der Vater weiter. „Wir wussten, dass es dauern würde, bis ein Gutachten vorliegen würde und haben in Kommunikation mit Eigentümer und Stadt-Verantwortlichen selbst angefangen. Die Stadt hat immer gewusst, was wir tun. Es war ein professionelles Projekt.“
Gut war die Tatsache, dass es in Elternreihen unter anderem Architekten, Bauingenieure, Projektmanager und Schreiner gibt, die Ahnung von der Sache haben. Es gab ein Kernteam, Schichtpläne und Übergangsprotokolle. „Wir haben es fast in der gewünschten Zeit geschafft, und zum Einzugstermin kam das offizielle Gutachten.“
Nun hat der Vorfall Änderungen mit sich gebracht. „Es gibt jetzt eine automatische Messung der Luftfeuchtigkeit. Die Lüftung springt nun automatisch an. Zwei Personen sind damit beauftragt, regelmäßig mit wachen Augen durchs Haus zu gehen, unter dem Motto: Wehret den Anfängen.“