Disco Warum der Königsburg der Abriss droht

Noch im August steigt die letzte Party in der Großraumdisco Königsburg in Krefeld. Danach ist endgültig Schluss. Der Abriss ist wahrscheinlich.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Das Aus der Kult-Disco Königsburg ist besiegelt. Mit einer „Closing-Party“ soll die sogenannte „Königin der Nacht“ am 26. August endgültig ihre Pforten schließen. Der Verkauf des Gebäudes steht kurz bevor. Das bestätigt Miteigentümer Volko Herdick auf Nachfrage. Gleich mehrere Investoren sollen an dem Objekt beziehungsweise an dem Grundstück an der Königstraße interessiert sein. „Es ist zu 99 Prozent wahrscheinlich, dass das Gebäude abgerissen wird“, sagte Volko Herdick am Mittwoch.

Ob der Verkauf schon in der nächsten Woche oder in zwei Monaten abgewickelt wird, könne er zurzeit nicht sagen, so Herdick. Eine mögliche Planung für das Gelände sehe nach dem Abriss des alten Gebäudes einen Neubau mit Discounter im Erdgeschoss und Wohneinheiten darüber vor.

Erst im September 2016 hatte Herdick, der auch die Rennbahn-Gastronomie betreibt, die Kultdisco nach monatelanger Pause wiedereröffnet. Bei der Gelegenheit hatte Herdick noch davon gesprochen, die Königsburg in naher Zukunft als alleiniger Besitzer übernehmen zu wollen. Mit einem neuen Konzept in der Tasche, dass „die Burg“ als Party- und Eventlocation etablieren sollte. Warum also jetzt das Ende des über die Stadtgrenzen bekannten Clubs?

Mit mangelnder Nachfrage habe die Entscheidung nichts zu tun, so Herdick. Je nach Party oder Veranstaltung hätten 500 bis 2000 Gäste die Räumlichkeiten besucht. „Die Architektur ist nicht zeitgemäß“, sagt Herdick. Sie passe nicht zum Konzept, die Disco als vermietbare Eventlocation zu nutzen. Auch die Parkplatzsituation sei ungünstig. Ein Umbau des bestehenden Gebäudes würde sich nicht lohnen.

Die Angebote der Investoren seien zu lukrativ. Bereits im Dezember sei daher die Entscheidung getroffen worden, zu verkaufen. Die Nachricht über das endgültige Ende der Großraumdiskothek verbreitet sich im Internet wie ein Lauffeuer. Trotz aller Vorkommnisse in der Vergangenheit ist die Königsburg für viele Krefelder noch Gesprächsthema.

Volko Herdick, Miteigentümer der Königsburg

Das bevorstehende Ende der Königsburg wird von den WZ-Lesern bei Facebook dabei äußerst unterschiedlich aufgenommen. „Wird aber auch Zeit“, kommentiert eine Userin, während ein anderer ehemaliger Gast der Lokalität schreibt: „Schöne Erinnerung, richtiger Schritt.“ In Bezug auf die häufigen Besitzerwechsel fragt eine Leserin lapidar: „Wieder mal endgültig?“

Doch dieses Mal scheint es mit der Disco ein für allemal vorbei zu sein. Vor ein paar Wochen hatten sich Interessenten das Gebäude noch angeschaut. Das Duo will nach Bekanntwerden der neuesten Entwicklungen rund um die Königsburg lieber anonym bleiben. Fakt ist aber: Sie wollten den Discobetrieb aufrechterhalten, das Image der Königsburg jedoch von Grund auf ändern. Neuer Name, mehr gehobenes Publikum, ausgewählte Top-Acts, kein Ärger mehr an der Tür — so das Konzept.

Doch der Deal scheint geplatzt. Volko Herdick erklärt dazu lediglich: „Sie sind raus.“ Ob es am Ende am Kaufpreis der „Burg“ lag — dieser soll nach WZ-Informationen im Portfolio der Immobilie mit 1 990 000 Euro angegeben gewesen sein —, bleibt offen. Bald steigt die letzte Party in „der Burg“. Ein emotionaler Abschied werde es nicht. „Wir hatten eine gute Zeit mit der Königsburg - jetzt war’s das“, sagt Herdick.