Integration Wie funktioniert Demokratie?

Geld vom Bund erhält die Union der türkischen und islamischen Vereine für ihr Projekt „Jugend. Dialog. Religionen@Krefeld“.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Fast zwei Jahre Vorbereitungszeit haben sich ausgezahlt. Für ihr Jugendprojekt „Jugend. Dialog. Religionen @Krefeld“ wird die Union der türkischen und islamischen Vereine in Krefeld und Umgebung vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gefördert. 46 000 Euro sind für das Projekt vorgesehen.

Der offizielle Startschuss fiel in den Räumen der Union. Gemeinsam werden die Union, die VHS Krefeld und das Integrationsbüro sowie das Jugendamt der Stadt Krefeld einen weiteren Schritt gegen die gesellschaftliche Polarisierung unternehmen. Der Vorstandsvorsitzende der Union, Mesut Akdeniz, erklärt: „Hauptziele des Projektes sind, bei den Jugendlichen mit Migrationshintergrund ein Demokratiebewusstsein zu entwickeln und einen differenzierten Umgang mit Fragen von Identität, Religion und Gesellschaft zu entwickeln.“

Dazu wurde das Modul „Interreligiöser Dialog von Jugendlichen“ zur Prävention von Extremismus, Islamfeindlichkeit und Antisemitismus geschaffen. Für die Jugendlichen, die an dem Pilotprojekt teilnehmen, bietet sich auch die Gelegenheit, einen „Demokratie-Führerschein“ zu machen. In einem Modul zur politischen Bildung werden sie theoretisch und praktisch mit den Gegebenheiten einer mittelgroßen Stadt — am Beispiel Krefelds — vertraut gemacht.

Wie sind die Wege, etwas zu erreichen? Wie funktioniert Kommunalpolitik? Wie komme ich in Kontakt mit der Politik? Welche Institutionen gibt es gerade für die Interessen von Jugendlichen? Mit diesen Fragen werden sich die jungen Leute auseinandersetzen und auch ein kleines Projekt dazu realisieren.

Als Anerkennung werden sie zum Abschluss im kommenden Dezember einen „Demokratie-Führerschein“ erhalten. Dieses Dokument soll den Jugendlichen auch bei Bewerbungen neben den Zeugnissen helfen, wenn sie damit ihr Interesse und neue Kompetenzen nachweisen können.

Für Doris Schlimnat, die bei der VHS den Bereich politische Bildung leitet, gehört es zur Aufgabe, Jugendliche an kommunale Strukturen heranzuführen. Damit ist diese Aufgabe in kompetenten Händen. Als Projektleiter hat die Union den Ingenieur für Luft- und Raumfahrttechnik Talha Isik gewonnen, der über langjährige Erfahrungen in der ehrenamtlichen Jugendarbeit verfügt.

Die Leiterin der Volkshochschule Krefeld, Inge Röhnelt, stellt heraus, dass dieses Projekt mit all seinen Kooperationspartnern wieder beweist: „Krefeld ist aktiv. Hier gibt es eine Netzwerkarbeit für ein tolerantes, buntes Krefeld“.