Datenautobahn bekommt eine Überholspur
Glasfaser: Die Telekom baut in Krefeld ein VDSL-Netz für besonders schnelles Internet. Aber längst nicht alle profitieren.
Krefeld. Große Teile Krefelds bekommen eine Überholspur auf der Datenautobahn: Die Telekom hat damit begonnen, ein VDSL-Netz aufzubauen. VDSL, das steht für "Very High Speed Digital Subscriber Line", und es bietet Datenübertragungen mit enormer Geschwindigkeit.
Können bei herkömmlichen DSL-Anschlüssen maximal 16 Millionen Bits pro Sekunde übertragen werden, so verspricht VDSL mit bis zu 50 Millionen Bits mehr als das Dreifache.
Dazu muss die Telekom reichlich Geld investieren - die Höhe der Summe allerdings nennt Unternehmenssprecher George-Stephen McKinney nicht. Seinen Angaben zufolge werden bis Mai rund 91 Kilometer Glasfaser-Kabel in der Stadt verlegt.
"Wo es möglich ist, nutzen wir Leerrohre. Wir kommen aber auch an Tiefbauarbeiten nicht vorbei", so der Telekom-Sprecher.
An eine flächendeckende Versorgung mit VDSL ist in Krefeld aber nicht zu denken: "Geplant sind Krefeld-West, -Mitte, Bockum, Oppum und Fischeln", erklärt McKinney. Ob das in Teilen schon mit Glasfaser ausgebaute Uerdingen auch mit VDSL rechnen kann, dazu konnte McKinney nichts sagen.
Wie viele der rund 65.000 Haushalte in Krefeld die technische Möglichkeit bekommen, an das Hochgeschwindigkeitsnetz angeschlossen zu werden, teilt die Telekom nicht mit.
Die Forstwalder sind aber offenbar nicht darunter: Dort sind weite Teile bis heute DSL-freie Zone. Allerdings soll, so heißt es aus Unternehmenskreisen, das bald der Vergangenheit angehören: Der Netzausbau in diesem Gebiet ist bereits begonnen und soll bis Jahresende abgeschlossen sein.
Die davon unabhängige Vergrößerung des VDSL-Netzes wird besonders augenfällig dadurch, dass die Telekom 249 so genannter Multifunktionsgehäuse an den Straßenrändern platziert.
In der Regel dort, wo ohnehin schon so genannte Kabelverzweiger stehen, also graue Kästen, von denen die Kupferleitungen bis zu den Kunden führen. McKinney: "Die alten, kleineren Gehäuse kommen weg und die neuen werden über die bisherige Technik gesetzt."
Die neuen Kästen sind insgesamt größer - zwei Meter breit, 1,60 Meter hoch, 50 Zentimeter tief -, so dass problemlos die VDSL-Technik darin ihren Platz findet. An diesen Schaltkästen enden auch die Glasfaserleitungen - bis zum Kunden werden weiterhin die Kupferkabel genutzt.
VDSL bietet auch die Möglichkeit, TV-Programm zu empfangen. Wettbewerber, wie beispielsweise Arcor, können das Netz (vorerst) nicht nutzen.