Wirtschaft Der Hafen setzt auf die Neuen
Das Jahr 2014 war für den Hafen wegen des Compo-Brands und dem Scheitern des Transterminals schwierig.
Krefeld. Der Rheinhafen Krefeld setzt auf 2015. Mit den beiden großen Neuansiedlungen und dem damit verbundenen zusätzlichen Umschlag auf Wasser und Schiene will man aus den roten Zahlen herauskommen.
Wie die WZ berichtete, ist dies 2014 — trotz der positiven Entwicklung im Eisenbahnbereich — nicht gelungen. Konkrete Zahlen will der Hafen in Kürze vorlegen. Derzeit befindet sich der Jahresbericht noch in der Prüfung.
Das Landesamt für Statistik (IT.NRW) hat jüngst vermeldet, dass die NRW-Häfen 2014 im Schnitt ein Plus von 2,2 Prozent im Güterumschlag vermelden konnten. Krefeld hingegen musste demnach einen Verlust von 5,2 Prozent von 3 449 000 im Jahr 2013 auf 3 269 000 Tonnen hinnehmen.
Die Hafengeschäftsführung macht dafür vor allem den Brand beim Düngemittelhersteller Compo und die damit verbundenen Ausfälle verantwortlich, aber auch mehrere Niedrigwasserphasen im vorigen Jahr. Dafür hat der Eisenbahnbereich mit einer Steigerung um rund 30 Prozent kräftig zugelegt.
Dies hängt zum Teil auch mit dem Niedrigwasser zusammen, so Geschäftsführerin Elisabeth Lehnen. Denn die Maistransporte zum Beispiel werden bei Niedrigwasser auf die Schiene verlagert.
Sowohl für den wasserseitigen als auch den Umschlag auf der Schiene setzt der Krefelder Hafen aber auf die beiden Neuansiedlungen. Sowohl die VGG Handels AG als auch der Bauhaus-Logistiker haben angekündigt, den Großteil ihrer Lieferungen über den Krefelder Hafen abwickeln zu wollen.
Trotz der Probleme mit dem wasserseitigen Umschlag ist die Geschäftsführung mit dem Jahr 2014 nicht unzufrieden. Wäre da nicht die Absage für die Transterminal-Förderung. Wie die WZ berichtete, hatte das Eisenbahnbundesamt einen Zuschuss von rund 34 Millionen Euro zu dem 50-Millionen-Projekt in Aussicht gestellt. Doch dann kam — für den Hafen völlig überraschend — Ende vorigen Jahres die Absage: keine Mittel für den Hafenbahnhof in Linn.
Für die Anträge hatte die Hafengesellschaft da aber schon eine sechsstellige Summe investiert, die nun abgeschrieben werden muss. Eine Begründung der Absage liegt bis heute nicht vor. „Wir haben Akteneinsicht beantragt, weil wir mit unserem Rechtsanwalt prüfen wollen, ob sich ein Widerspruch lohnt“, sagt Lehnen. Die Frist für eine Stellungnahme der Krefelder ist bereits verlängert worden, da die Unterlagen in Krefeld noch gar nicht vorliegen.
Lehnen rechnet vor Sommer auch nicht damit. Die Unterlagen würden bearbeitet, vertrauliche Daten über andere Bewerber würden geschwärzt, um das Betriebsgeheimnis zu wahren. „Das ist ein ganz normaler Vorgang.“