Hafen soll 2015 raus aus der Verlustzone

Gescheiterter Hafenbahnhof verhindert ein positives Ergebnis für 2014.

Hafen soll 2015 raus aus der Verlustzone
Foto: A. Bischof

Krefeld. Die Stadttochter Rheinhafen wird sich nicht an der Rettung des städtischen Haushalts beteiligen — so viel steht fest. Denn trotz einer grundsätzlich positiven Bilanz 2014, wird der Hafen nicht aus den Miesen herauskommen. Grund sind die gescheiterten Pläne für den Hafenbahnhof in Linn.

Das so genannte Transterminal Krefeld (TTK) sollte für eine Investition von 50 Millionen Euro den Krefelder Hafen in die erste Liga der deutschen Güter-Umschlagsplätze katapultieren. Die Signale vom zuständigen Eisenbahnbundesamt für einen Zuschuss in rund 34 Millionen Euro Höhe standen noch 2013 auf Grün. Entsprechend hatten die Hafenverantwortlichen parallel zu den umfangreichen Förderanträgen auch die Planungen vorangetrieben.

Jetzt bleiben sie auf diesen Kosten in sechsstelliger Höhe sitzen, denn völlig überraschen kam Ende 2014 von Eisenbahnbundesamt die Absage: keine Förderung. Der Schock sitzt bei den Hafengeschäftsführern Elisabeth Lehnen und Sascha Odermatt immer noch tief. Eine Begründung für den ablehnenden Bescheid liegt noch immer nicht vor. Erst dann werde man entscheiden, ob sich ein Widerspruch lohnt. Die Planungskosten machen derweil über eine Sonderabschreibung das eigentlich gute Ergebnis zunichte.

„Ohne diesen Rückschlag hätten wir 2014 den Turnaround geschafft, sagt Odermatt und verweist zum Beispiel auf den Eisenbahnbereich mit einer Steigerung um 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Der Geschäftsführer ist aber optimistisch, dass man im kommenden Geschäftsjahr aus der Verlustzone herauskommt - ganz ohne das Terminal. Denn die Zeichen stünden auf Entwicklung. Am Ende des Wendebeckens hat man in einer bisher einmaligen Kooperation mit dem Duisburger Hafen, der ebenfalls Grundstückseigentümer ist, einen großen Fisch anisedeln können. Bereits im Frühjahr soll der erste Spatenstich auf den 110 000 Quadratmetern erfolgen. An der Fegeteschstraße stehe man in konkreten Verhandlungen. Holz Brockmann aus Düsseldorf will einen Neubau erstellen und Felbermayer hat ein zusätzliches Grundstück für eine neue Halle gepachtet.

Da die Hafengesellschaft nicht verkauft, sondern nur vermietet oder verpachtet, steigen die Einnahmen. Aber auch die anderen Bereiche profitieren, wie das Containerterminal KTC. Das hatte nach dem Compo-Brand und dem Ausfall eines auswärtigen Kunden herbe Rückschläge zu verkraften, ist aber 2104 beinahe wieder auf dem alten Niveau.

Durch diese Delle hat sich auch das Thema Abriss des im 2. Weltkrieg beschädigten aber denkmalgeschützen Magazingebäudes am Hafenkopf verzögert. Sollte der Containerumschlag aber weiter anziehen, werde man an das Thema erneut herangehen.

Denkmalschutz war und ist auch ein Thema bei der alten Drehbrücke. Hier ist man in Verhandlungen, ob ein zweispuriger Ausbau möglich und förderfähig sei. Lehnen und Odermatt rechnen kurzfristig mit grünem Licht, so dass die Arbeiten 2016/17 beginnen könnten. Entlastung erhoffen sich die Geschäftsführer aber auch vom mittlerweile fertiggestellten Hafenring.

Von dieser Straße aus fällt der Blick Richtung Meerbusch. „Wenn die Nachfrage so weitergeht, sind wir bald voll. Im Sinne der Entwicklung geht der Blick natürlich in Richtung unserer Nachbarn. Aber das muss in Ruhe abgestimmt werden“, sagt Lehnen.