Gründerpreis Digitales Spielen stärkt den Teamgeist

Krefeld · Das Start-up Triclap ist Teil einer jungen IT-Szene und bewirbt sich um den Gründerpreis. Die Spiele-Entwickler fördern zwischenmenschliche Erlebnisse – privat wie beruflich.

Josua Waghubinger, Daniel Kawczynski, Jannik Franzen, Kai Kuhlmann (v.l.) und Björn Witte (vorne) bewerben sich um den Gründerpreis.

Foto: Lothar Strücken

Sie sind offen, neugierig und kreativ. Damit bringen sie beste Voraussetzungen für ihr Startup Triclap mit, das sie im Juli 2018 gegründet haben. Sie – das sind die Mitgesellschafter Josua Waghubinger (29 Jahre), Björn Witte (29), Daniel Kawczynski (30) und Kai Kuhlmann (28). Sie alle haben an der Hochschule Niederrhein Design studiert, wenn auch in verschiedenen Studiengängen. Sie werden unterstützt von den Designern Daniel Oppitz (31) und Jannik Franzen (29), der als Kommilitone von Beginn an mitwirkte.

Die Spieleentwickler bringen digitale Spiele auf den Markt, die man nicht allein vor seinem Computer spielt. Vielmehr kommen immer häufiger Freunde zusammen, die Spaß an einem gemeinsamen Erlebnis haben. Ein Erlebnis, das nicht einsam macht, sondern verbindet. Einzige Voraussetzung: Jeder bringt sein Smartphone mit.

Unkomplizierte Gesellschaftsspiele

Mit dem Partyspiel „Incogny“ haben die Gründer ihr Talent unter Beweis gestellt. Es wurde bereits tausendfach heruntergeladen und vom Google Play Store mit 4,6 von fünf Sternen bewertet. Mit dem Spielkonzept „Yora“ entwickelt Triclap aktuell ein unterhaltsames Gesellschaftsspiel, das ohne das Studium eines abschreckenden, zeitraubenden Regelwerks auskommt. Neben Yora arbeitet das Team an einem Workshop-Konzept für Teams und Unternehmen. Zum Coaching, wenn es an Teamgeist mangelt.

Kennen gelernt haben sich die Gründer während des Studiums, wo sie in unterschiedlicher Besetzung in Projektteams gearbeitet haben. Schon in dieser Zeit haben sie sich an branchenbezogenen Gründerwettbewerben beteiligt. „Verfestigt hat sich dabei der Gedanke einer gemeinsamen Unternehmensgründung, vor allem, als Kai Kuhlmann dazu kam und das noch fehlende Informatik-Knowhow einbrachte“, berichtet Geschäftsführer Josua Waghubinger.

Förderprogramm, Coaching
und Expertenwissen

Ein nächster Schritt war dann die erfolgreiche Bewerbung in Düsseldorf um ein Förderprogramm, für das die Studenten aus 50 Teams als eines von fünf ausgewählt wurden. Sie mussten zwar ständig von Krefeld in die Landeshauptstadt pendeln, erweiterten aber ihren Horizont durch die geförderten Leistungen wie Büro, Prototypenentwicklung, Coaching, Co-Working und Messebesuche erheblich.

Grundlagenwissen erwarben sie bei IHK und Wirtschaftsförderung in Krefeld. Ihre Gründerkenntnisse komplettierten sie außerdem durch Teilnahme an einem Coaching-Programm an der Universität Duisburg-Essen und ihr Fachwissen durch Treffen mit Branchenexperten in Berlin und Hamburg. Derart gerüstet, wurde ein tragfähiger Businessplan erstellt.

Als sie dann 2018 mit der Krefelder Jagenberg AG einen strategischen Partner und Kapitalgeber fanden, der bereit war, ein sechsstelliges Seed-Investment für die Entwicklung des Kernproduktes Yora zu investieren, fiel die Entscheidung zur Unternehmensgründung leicht.

Ein bundesweites Netzwerk
in der Gaming-Szene

Man zog zu günstigen Bedingungen in den K2 Tower der Krefelder Unternehmensgruppe ein. „Die Zusammenarbeit ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Wir profitieren von unternehmerischem Knowhow, Mentoring und Kontakten, Jagenberg von digitalen Arbeitsprozessen“, sagt Waghubinger.

Inzwischen habe man ein größeres Netzwerk in ganz Deutschland mit Partnern aufgebaut. Dazu gehören Online-Plattformen, Media-Unternehmen, Spieleverleger, Influencer und viele Kontakte innerhalb der Gaming-Szene. Noch befindet sich das Geschäft im Aufbau, noch reichen die Einnahmen nicht aus, um davon leben zu können. Aber schon Ende 2020 wollen die Jungunternehmer den Breakeven erreichen. Für die Zukunft formulieren sie ein ehrgeiziges Ziel: „Wir wollen Deutschlands führendes Entwickler-Studio für Team-Spiele und Spieledesignlösungen werden.“