Fast 2000 neue Firmengründer in Krefeld 2013

Industrie- und Handelskammer stellt Gründerreport 2014 für den mittleren Niederrhein vor. 1774 Selbstständige gaben auf.

Foto: IHK

Krefeld. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein hat ihren Gründerreport 2014 erstellt. Der Bericht wird auf Basis von Daten des Landes NRW erarbeitet. Die wesentlichen Krefelder Kennziffern darin: Im vergangenen Jahr haben 1866 Menschen in Krefeld den Schritt in die berufliche Selbstständigkeit gewagt. Dagegen haben 1774 Personen ihre eigene Firma aufgegeben. Zum Vergleich: Im Jahr 2012 waren es 1868 Gründungen gegenüber 1875 Aufgaben. Das Niveau der Gründungen ist demnach unverändert geblieben. Die Gründungsintensität, also die Anzahl der Gründungen in Relation zur Einwohnerzahl, liegt in Krefeld mit 0,84 Prozent exakt auf dem Durchschnittsniveau des IHK-Bezirks Mittlerer Niederrhein.

„Mit dem Report legen wir erstmals eine Übersicht über die Gründungsaktivitäten von 2012 bis 2013 am Mittleren Niederrhein vor“, erläutert Heinz Schmidt, der Präsident der IHK Mittlerer Niederrhein. „Wir wollen künftig systematisch Daten sammeln, um Trends zu erkennen, aus denen wir Handlungsempfehlungen für die Politik ableiten können“, so Schmidt. Junge Unternehmen seien für den Wirtschaftsstandort von großer Bedeutung. „Sie schaffen Arbeitsplätze, setzen innovative Ideen um und stärken somit unsere Wirtschaft insgesamt.“

Die Gründungsintensität im IHK-Bezirk Mittlerer Niederrhein ist relativ ausgewogen. Die meisten Gewerbeanmeldungen verzeichnen naturgemäß die größeren Städte und Hochschulstandorte. „Dort bündeln sich potenzielle Auftraggeber, Netzwerke, Infrastruktur und Know-how“, sagt Bert Mangels, Existenzgründungsberater der IHK.

Das Gründungsgeschehen am Niederrhein liegt mit einem Zuwachs von 1,6 Prozent in der Zeit von 2012 bis 2013 exakt auf dem Niveau Nordrhein-Westfalens. Allerdings habe die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt bei vielen potenziellen Gründern dafür gesorgt, ihr Firmenprojekt aufzugeben oder zu verschieben. Bundesweit gehen die Experten für 2014 von einem Rückgang bei den Unternehmensgründungen aus. „Dabei ist der Standort Deutschland auf frischen Wind und neue Ideen angewiesen“, sagt IHK-Präsident Schmidt. Er appelliert an die Politik, das Thema Selbstständigkeit stärker in die Lehrpläne von Schulen und Universitäten aufzunehmen. Zudem sollten die Förderangebote einheitlich und transparent gestaltet und die das Unternehmertum bremsende Bürokratie beschnitten werden. Beispielsweise sollte das komplizierte Steuerpflichtformular „Einnahmen Überschussrechnung“ abgeschafft werden. Außerdem sollte Gründern — wie allen anderen Unternehmen auch — eine vierteljährliche statt einer monatlichen Umsatzsteuervoranmeldung erlaubt sein.

„Aber auch die Existenzgründer sollten ihre Hausaufgaben machen“, sagt Mangels. „Noch immer gehen zu viele Jungunternehmer schlecht vorbereitet in die Selbstständigkeit.“ Die Defizite dabei reichten von unzureichenden Finanzierungsmodellen über mangelhafte Kundenakquise bis hin zu fehlenden wirtschaftlichen Grundkenntnissen.