Insolvenz beim Gartencenter Augsburg

Die Zukunft des Standortes Am Herbertzhof ist ungewiss. Der Verkauf geht zunächst weiter. Die Gehälter werden gezahlt.

Krefeld. Das Gartencenter Augsburg hat sich mit seiner Niederlassung in Krefeld offensichtlich übernommen. Die Firma mit Sitz in Schwerte musste beim zuständigen Amtsgericht Hagen Insolvenz anmelden. Der Verkauf geht weiter. Über das Insolvenzgeld sind die Gehälter der rund 380 Mitarbeiter bis Ende April gesichert.
Die Krefelder Filiale Am Herbertzhof war 2011 eröffnet worden. Der Markt verfügt über 6400 Quadratmeter Verkaufsfläche und beschäftigt etwa 80 Mitarbeiter. Rund zehn Millionen Euro hat der damalige Geschäftsführer Matthias Joachim Augsburg in den neuen Standort gesteckt.

In einer Mitteilung, die die Vertriebsleiterin Barbara Schilling unterzeichnet hat, heißt es dazu: „Grund für die Insolvenz ist nach Einschätzung der neuen Geschäftsführung im Wesentlichen die falsche Investition in das vor zwei Jahren eröffnete Gartencenter in Krefeld. Im Übrigen erscheint das Unternehmen fortführungsfähig.“

Neuer Geschäftsführer ist der Düsseldorfer Rechtsanwalt Burkhard Niesert. Er wollte sich am Donnerstag im Gespräch mit der WZ nicht zu der Frage äußern, ob das Krefelder Haus oder andere Standorte geschlossen werden. „Ich muss mir alle Zahlen anschauen. Wenn mir die Fakten bekannt sind, werde ich zunächst die Mitarbeiter und dann die Öffentlichkeit informieren. Ich denke, das wird in zwei Wochen der Fall sein“, sagte Niesert.

Das Unternehmen verfügt in Nordrhein-Westfalen über sechs Gartencenter. Laut Niesert haben die rund 380 Mitarbeiter zuletzt einen Jahresumsatz von 33 Millionen Euro erwirtschaftet.

Niesert verfolgt das Ziel, das Unternehmen in der Insolvenz zu sanieren. Der Rechtsanwalt hat das Gartencenter Augsburg bereits bei den Verhandlungen zu einer Sanierung ohne Insolvenz beraten. Er hat die Aufgabe nach Firmenangaben auch deshalb gerne übernommen, „weil das Gartencenter Augsburg über eine fachlich gut ausgebildete und hoch motivierte Mitarbeiterschaft verfügt, die hinter dem Unternehmen steht“. Wie es weiter heißt, hat die Belegschaft bereits eigene Sanierungsbeiträge in Form von Mitarbeiterdarlehen angeboten.

Aus gesetzlichen Gründen dürfen im Insolvenzfall keine Geschenkgutscheine mehr eingelöst oder verkauft werden. Das Unternehmen bemüht sich nach eigenen Angaben, zu dieser Problematik eine Lösung zu finden.