RRX: Neuer NRW-Schnellzug kommt aus Krefeld

Krefeld. Die Freude der Beschäftigen im Krefelder Siemens-Werk ist groß. Auf diesen Tag wurde lange hingearbeitet, die Anspannung war groß. „Dafür haben wir gekämpft“, sagt Siemens-Sprecher Georg Lohmann.

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Am Dienstagnachmittag einigten sich die Verkehrsverbände darauf, Siemens den Zuschlag für die Fertigung, Produktion und Instandhaltung des neuen Rhein-Ruhr-Express (RRX) zu geben. Dabei handelt sich um einen Auftrag in Höhe von mindestens zwei Milliarden Euro. Allein das Instandhalten über einen Zeitraum von rund 30 Jahren sei rund eine Milliarden Euro Wert, so schätzen Branchenkenner.

„Wir haben jetzt eine wichtige Hürde genommen. Zurzeit können wir noch keine Aussagen dazu machen, inwieweit damit weitere Arbeitsplätze geschaffen werden können. Wir müssen jetzt erst einmal abwarten“, sagt Lohmann. Denn noch müssen die politischen Gremien der Verkehrsverbände zustimmen. Und die beiden Mitbewerber könnten gegen diese geplante Auftragsvergabe noch vorgehen.

Die endgültige Entscheidung über seit Ende Oktober 2013 laufenden europaweiten Vergabeverfahrens soll spätestens am 26. März fallen. Wenn alles glatt geht, wird Siemens 82 RRX-Züge liefern. Sie sollen die großen Städte im 15-Minuten-Takt miteinander verbinden. Bis die ersten Züge allerdings fahren, wird es noch einiges dauern: Geplant ist, dass die ersten neuen RRX Ende 2018 eingesetzt werden.

„Mich freut an dem nicht alltäglichen Auftrag, dass das nicht nur den Krefelder Standort stärkt, sondern aucht gut für die Entwicklungsabteilung im Werk ist“, sagt Betriebsratsvorsitzender Heinz Spörk. Denn die von Siemens geplanten Züge sind aus Aluminium, besonders leistungsstark und komfortabel. Neben einem barrierefreien Zugang bieten sie deutlich mehr Kapazität. 400 Sitzplätze je Fahrzeug sind laut Ausschreibung gefordert, ebenso eine Klimananlage. Durch seine fahrdynamischen Eigenschaften ist der RRX bis zu 160 Stundenkilometer schnell.

Wie modern der RRX von Innen aussieht, davon konnte sich NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin noch vor wenigen Wochen bei einer digitalen Animation im Krefelder Werk überzeugen. Er warb dafür, dass bei der Auftragsvergabe auch das Kriterium Qualität eine wichtige Rolle spielen müsse.

Am Dienstag freute sich auch SPD-Bürgermeister Frank Meyer: „Das ist ein wunderbarer Tag für Krefeld und natürlich für die Menschen mit ihren Familien, die im Uerdinger Werk arbeiten.“