Störfall: TKN nimmt Stellung - Fragezeichen bleiben

Nirosta-Vertreter nahmen in Fischeln Stellung.

Krefeld. Erstmals nahmen Vertreter von Thyssen-Krupp-Nirosta (TKN) öffentlich zum Störfall vom vergangenen November Stellung. Es wurden damals extrem erhöhte Chrom- und Nickelwerte an der Messstation an der 400 Meter entfernten Stahldorf-Schule registriert.

Eine Aufklärung über den Vorfall konnen aber auch in der Bezirksvertretung Fischeln Verena Schulz-Klemp und Michael Fitzek vom Umwelt- und Energiemanagement des Edelstahlherstellers nicht liefern.

Wie schon in einer schriftlichen Stellungnahme im Umweltausschuss im März versicherte Verena Schulz-Kremp, dass die technische Panne im Entstaubungssystem des Elektroofens am 7. November nicht die Ursache für die erhöhten Messwerte sei.

Die Direktabsaugung über dem Ofen habe sich damals zugesetzt, erläuterte Fitzek. Die erhöhten Werte für Chrom und Nickel im Feinstaub seien aber bereits drei Tage vorher, am 3. und 4. November, festgestellt worden.

„Zu keinem Zeitpunkt bestand und besteht aufgrund des Werksbetriebes eine Gesundheitsgefährdung der Nachbarschaft“, betonte Schulz-Klemp. Die Bezirksregierung werfe TKN vor, den Elektro-Ofen zeitweise mit Vorsatz ohne Abgasreinigung betrieben zu haben.

Die strafrechtlichen Vorwürfe der Staatsanwaltschaft würden sich aber als unzutreffend erweisen. Die Emissions-Begrenzungen würden „stets lückenlos eingehalten.“ Richtige Gründe für die hohen Messdaten konnte aber auch die Managerin nicht nennen. Sie sah diese in „diffusen Quellen“.

Die Bezirksvertreter kritisierten vor allem die „kommunikativen Defizite“ bei TKN, die das „zarte Pflänzchen Nachbarschaftsdialog“ gefährdeten. Michael Fitzek erklärte das lange Schweigen damit, dass TKN die Vorwürfe der Bezirksregierung nicht im Detail kannte und die Juristen zur Zurückhaltung in der öffentlichen Kommentierung geraten hätten. et