WIRTSCHAFTS-BILANZ Hotel-Neubau im Krefelder Süden

Krefeld · Wirtschaftsförderung legt Jahresbilanz 2018 vor. Mitte des Jahres zieht die Stadt-Tochter ins Zentrum um.

Das geplante 125-Betten-Hotel der Kette Holiday Inn Express an der Fichtenhainer Allee im Krefelder Süden.

Foto: WFG Krefeld

Die Wirtschaftsförderung Krefeld (WFG) hat das Jahr 2019 unter die Überschrift „Zwischen Ausverkauf und Neuausrichtung“ gestellt. Denn angesichts erheblicher Knappheit an Gewerbeflächen lagen im Vorjahr die Grundstücksverkäufe weit unter dem Durchschnitt der vergangenen Jahr. Da solche Flächen in Krefeld ohnehin „ein endliches Gut“ seien, so WFG-Geschäftsführer Eckart Preen, werde man die städtische Grundstücksgesellschaft (GGK) neu ausrichten müssen, kündigte Oberbürgermeister Frank Meyer als Aufsichtsratsvorsitzender der beiden Stadt-Töchter an: „Es ist notwendig, dazu in diesem Jahr Beschlüsse zu fassen.“

Doch der Reihe nach: 2018 hat die WFG 22 130 Quadratmeter aus dem eigenen Bestand der GGK verkauft. Damit wurden die Rekordzahlen der beiden Vorjahre (zusammen 110 000 Quadratmeter) klar verfehlt. Dennoch zeigten sich Preen und Meyer zufrieden. Schließlich standen nur fünf Hektar zur Vermarktung zur Verfügung.

Das ändert sich in diesem Jahr: Da der Bebauungsplan „Businesspark Fichtenhainer Allee“ mittlerweile rechtskräftig geworden ist, können nun nach und nach weitere 17 Hektar vermarktet werden. Schon 2018 hatte dort die Realisierung des Gewerbeparks „Mein Werk“ auf einer Fläche von 8000 Quadratmetern begonnen. Im November hat das Mönchengladbacher Unternehmen in direkter Nachbarschaft weitere 9100 Quadratmeter erworben, die Vermarktung läuft.

3146 Quadratmeter groß ist ein Grundstück an der Ecke Kommunikationsstraße/Fichtenhainer Allee. Dort wird ein Drei-Sterne-Hotel der Kette „Holiday Inn Express“ (125 Zimmer) angesiedelt. Baubeginn soll im Oktober sein, die Eröffnung ist 2021 geplant.

Kreishandwerkerschaft baut,
WFG zieht in die Ostwall-Passage

Im Campus Fichtenhain konnten zwei Objekte verkauft werden – unter anderem das ehemalige Berufskolleg. Die Veräußerung von zwei weiteren Gebäuden ist gerade vollzogen oder steht kurz vor dem Abschluss. Damit sei dort innerhalb von fünf Jahren alles vermarktet worden, so Preen.

Gast der Pressekonferenz waren Marc Peters und Joachim Selzer von der Kreishandwerkerschaft Niederrhein. Denn diese wird in Fichtenhain eine 4000 Quadratmeter große Fläche kaufen, um dort ihre neue Geschäftsstelle zu errichten. Diese wird 400 Quadratmeter Büro- und weitere 400 Quadratmeter Tagungsfläche umfassen.

Bisher hat die Kreishandwerkerschaft am Westwall/Ecke St.-Anton-Straße sowie in Neuss und Viersen Geschäftsstellen, die nun zusammengezogen werden. 22 Mitarbeiter werden nach Fertigstellung in Krefeld ihren Arbeitsplatz haben.

Baupläne hat die Kreishandwerkerschaft nach Angaben von Peters noch nicht in der Schublade, doch laut Selzer wolle man den Neubau bereits Mitte 2020 beziehen. „Ein ehrgeiziges Ziel“, räumt er selbst ein.

Zurück zur WFG und zur Grundstücksgesellschaft. Wie Oberbürgermeister Frank Meyer erklärte, laufe das bisherige Geschäftsmodell der GGK mit dem Rückgang der Flächen aus. Um das Instrument der Entwicklung und Vermarktung von Gewerbeobjekten weiter erfolgreich nutzen zu können, sei daher eine Neuausrichtung notwendig. Dazu hat die Geschäftsführung ein Vier-Säulen-Modell entwickelt und dem Aufsichtsrat vorgelegt, das verstärkt die „Revitalisierung“ vorhandener Gebäude in den Blick nimmt. „Das wir dies können, haben wir auch mit dem Campus Fichtenhain bewiesen“, so Eckart Preen. Eine weitere Säule soll die Entwicklung eines Gründerzentrums in kommunaler Trägerschaft werden.

Zu dieser Neuausrichtung passt ein Umzug: Die WFG wird Mitte des Jahres ihren Sitz von der Untergath in die neue Ostwall-Passage verlegen. Dort ist Platz für fünf zusätzliche Mitarbeiter.