Natur und Umwelt Wo Flora und Fauna geschützt sind
Die Krefelder bekommen ein neues Naturschutzgebiet. Es befindet sich in Linn.
Krefeld. Krefeld hat ein neues Naturschutzgebiet. Nach der 39. Änderung des Landschaftsplans steht ab sofort ein rund 65 Hektar großes Areal im Stadtteil Linn unter besonderem Schutz. Das Gebiet In der Elt liegt hinter dem Greiffenhorstpark und dem ehemaligen Jagdschloss Haus Greiffenhorst. Mit der Aufnahme des insgesamt 10. Naturschutzgebietes im Stadtgebiet kommt die Verwaltung der Aufforderung der EU-Kommission nach. Nach Europäischem Naturschutzrecht sind die Lebensräume „wildlebender Arten durch die Fauna-Flora-Habitat-, oder kurz FFH-Richtlinie zu schützen“. Heino Thies vom Fachbereich Gründflächen erklärt: „Hier in diesem Gebiet leben Vogelarten wie Nachtigall, Habicht oder Pirol. Auch der Kammmolch nistet sich hier ein.“ Durch die Verfahrenslinie sind die Tiere vor Eingriffen in die Natur geschützt und können sich vermehren.
In dem neuen Naturschutzgebiet wurde bereits vor Jahren vieles unternommen. So legte man zwei Tümpel an, um unter anderem dem Kammmolch einen besseren Lebensraum zu schaffen. Ein dritter Tümpel soll im kommenden Jahr folgen. Auch eine Ackerfläche im östlichen Teil des Geländes wurde bereits zu einer Wiese umgegraben.
Eine Besonderheit des neuen Naturschutzgebietes bezieht sich auf die Lage der Wassergewinnungsanlage. Fast die Hälfte des gesamten Areals macht die Anlage aus. Eine Abstimmung mit den Stadtwerken war daher zwingend notwendig, wie Thies erklärt: „Es gab viele gute Gespräche. Es ist in der Satzung festgelegt, dass der tägliche Betrieb fortgesetzt werden kann. So sind alle zufrieden.“ Die Anlage fördert unter anderem Trinkwasser für Krefeld, in dem sie aus diversen Brunnenanlagen des gesamten Stadtgebiets Grundwasser gewinnt. Die restliche Fläche teilt sich in eine Weide, eine Wiese und ein Teilstück Wald auf.
Während der Römersee noch innerhalb der neu gezogenen Grenzen liegt, gehört der Greiffenhorstpark nicht zum Naturschutzgebiet. „Die Ausnahmeregeln wären einfach zu groß gewesen“, erklärt Thies. Deshalb wurde im Bereich des Parks eine neue Landschaftsschutzzone errichtet, um den Amphibien eine ungestörte Wanderung zu ermöglichen. Demnach sollen die Ufer am Linner Mühlenbach nicht mehr betreten werden. In der Praxis ändert sich aber für die Besucher nicht viel.