Fördertöpfe 1,5 Millionen für Hafen-Schienen

Krefeld · Minister Wüst bringt die Infrastrukturhilfe persönlich vorbei.

Tag der Freude: NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst im Hafen, eingerahmt von der Geschäftsführung mit Elisabeth Lehnen und Sascha Odermatt. Foto: Jochmann

Tag der Freude: NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst im Hafen, eingerahmt von der Geschäftsführung mit Elisabeth Lehnen und Sascha Odermatt. Foto: Jochmann

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Der Minister trägt einen schicken blauen Anzug. Er sieht trotz seiner 43 Jahre jungenhaft aus, ist gut aufgelegt und hat offensichtlich Zeit. Hendrik Wüst ist in der schwarz-gelben Landesregierung zuständig für den Verkehr, auch für den auf der Schiene. Er sagt Sätze wie „Die Straßen sind am Limit, die Schiene ist von allerhöchster Bedeutung.“ Das hören erfolgreiche Hafenmanager wie Elisabeth Lehnen und Sascha Odermatt nicht nur gern, sie nehmen auch Wüsts Gastgeschenk. Der hat 1,5 Millionen Euro dabei. Fördermittel aus einem 10-Millionen-Topf, den es lange nicht gab, den die neue Landesregierung für infrastrukturelle Förderung eingerichtet hat und der für den Moment alle glücklich macht. Diejenigen, die endlich modernisieren können, diejenigen, die das Geld verteilen.

Lehnen meint, es sei ein schöner Tag gerade für diejenige, die im Hafen für die wirtschaftlichen Belange zuständig sei. Aber sie nutzt die Gelegenheit auch für Manöverkritik an der Politik. „Es ist schön, dass es keine Sonntagsreden mehr gibt, sondern NRW in puncto Fördergelder auch den Stellenwert bekommt, der ihm zusteht.“ Innerhalb NRWs mit dem neuen Topf sowieso. Worauf Lehnen aber anspielt, ist die zuletzt eher enttäuschende Zuteilung aus dem Bund. Von den 1,3 Millionen kommen diesmal 200 000 aus Berlin, der Rest aus Düsseldorf. Mit einer Förderquote von 75 Prozent. Das sei enorm. Wüst reklamiert derweil für sich, in Berlin erfolgreiche Lobbyarbeit für Nordrhein-Westfalen zu leisten. „Bundesweit waren zehn Stellen für die Planung von Schieneninfrastruktur vorgesehen, jetzt bekommen wir allein 15 für NRW. Und die sind bitter nötig.“

Vorbereitung
für Goodmills

Lehnen bezeichnet das jetzt als „Schluck aus der Pulle“. Mit dem soll an Gleis 8 in Höhe der Berliuner Straße die Anbindung an das DB-Schienennetz hergestellt werden. Im Rangierbahnhof haben Züge, die nicht direkt durchfahren können, die Möglichkeit zu parken, wer so will. Außerdem wird Schiene im Holzhafen erneuert. „Das bringt auch Schwung in die dort noch mögliche Flächenentwicklung für Gewerbe“, meint Odermatt. Als drittes Projekt werden die Gleise am großen Wendebecken erneuert. Das sei vor allem im Hinblick auf die Ansiedlung von Goodmills wichtig. Von der Mühle sollen künftig bis zu 4500 Tonnen abtransportiert werden.

„Wir müssen die Anbindung an alle Transportmittel gewährleisten, wenn wir wettbewerbsfähig sein wollen“, erklärt Lehnen. „Diese Förderprogramme sind daher immens wichtig.“ Nicht zuletzt das Wachstum des Hafens in den letzten Jahren zeige das große Potenzial dieses wichtigen Logistikzweigs.