Verdreckte Böden Zuschuss für Reinigung in Schulen und Kitas

Schüler beschweren sich über verdreckte Böden bei der Stadt.

Foto: S. Bahrmann

Krefeld. Wenn der Rat am kommenden Donnerstag wie geplant den Haushalt verabschiedet, dann soll dabei auch eine Finanzspritze von zusätzlich 300 000 Euro für die Gebäudereinigung in Schulen und Kitas in 2016 und 2017 beschlossen werden.

Für Britta Oellers, Vorsitzende der CDU-Fraktion im Rat der Stadt, ist das keine zufriedenstellende Lösung: „Die seitens der Stadtverwaltung vorgeschlagene Bereitstellung zusätzlicher Mittel für die Gebäudereinigung in Schulen und Kindertagesstätten löst das Problem der mangelhaften Reinigung an manchen Objekten nicht“, betont die Ratsfrau. Zumal die zusätzlichen Mittel in erster Linie für zusätzliche Reinigungsflächen, die sich in den kommenden Jahren um rund 3 500 Quadratmeter vergrößern, vorgesehen seien.

Die Gebäudereinigung, insbesondere in Schulen und Kitas, ist seit Monaten ein Streitthema in Krefeld. Mit einem wütenden Brief haben sich jetzt auch die Schüler des Berufskollegs Vera Beckers an Schuldezernenten Gregor Micus und den Leiter des Fachbereichs Zentrales Gebäudemanagement, Martin Linne, gewandt. Die Situation sei seit diesem Schuljahr „unerträglich“, heißt es darin. „Sowohl die Sanitärbereiche sind schon am Morgen nicht hinreichend gereinigt, besonders verschlechtert haben sich aber die Böden in den Fluren und in den Klassenräumen. Der Dreck sitzt mittlerweile fest und ist ziemlich widerlich.“ Viele Schüler würden am Berufskolleg im Fach „Hygiene“ ausgebildet — „in einer Schule, die selbst immer mehr verdreckt“, schreiben die Schüler.

Empört ist die Schülervertretung auch darüber, dass die Reinigungskräfte vor Ort nicht mit ausreichend Materialien ausgestattet seien, die der Förderverein deshalb inzwischen finanziere. Weil sie die Situation so nicht mehr hinnehmen wollen, haben sich die Schüler dazu entschlossen, in der Woche vor den Sommerferien die verdreckten Böden selbst zu schrubben — 17 000 Quadratmeter Fläche.

Ratsfrau Oellers fordert derweil, dass die Reinigungsfirmen „die von ihnen vereinbarungsgemäß zu erbringenden Reinigungsleistungen auch tatsächlich tadellos erbringen. Entsprechende Leistungsansprüche der Stadt Krefeld sind deshalb rechtlich und tatsächlich einzufordern.“ SPD-Fraktionschef Benedikt Winzen rät der Verwaltung „nachzujustieren“. Seitens der Stadt müsse ein „rechtlich eindeutiger Leistungskatalog“ für die Reinigungsanforderungen formuliert werden.