Reinigung Schmutzige Klos auch in Kitas

Dreckige Toiletten am Fabritianum sind kein Einzelfall. Kinder weigern sich, die Räume zu nutzen.

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Krefeld. Die unsauberen Schulklos am Gymnasium Fabritianum sind kein Einzelfall. Auch Kitas sind betroffen. „Ich habe eine Tochter in der städtischen Kindertagesstätte in der Lüdersstraße und bin Vorsitzende des Fördervereins der Einrichtung“, schreibt Judith Lohmann.

„Nach dem Ende der Kindergartenferien zeigte sich schnell, dass sich die Sauberkeit im Haus negativ verändert hat. Auf Nachfrage hörte ich von der Leiterin, dass die Stadt die Reinigung ihrer Liegenschaften neu ausgeschrieben habe und es dadurch zu einem Dienstleisterwechsel bei der Reinigungsfirma gekommen sei“ (die WZ berichtete).

Nun werde der Kindergarten — bestehend aus 500 Quadratmetern, drei Gruppenräumen mit Nebenräumen, sechs Kindertoiletten, drei Waschräumen, einem Personalraum, einer Personaltoilette, Küche, Büro, Turn-/Schlafsaal, Kellerräumen und Eingangsbereich — statt in fünf Stunden täglich in 1,5 Stunden pro Tag gereinigt.

„Man kann sich vorstellen, wie es nach nunmehr sechs Wochen Betrieb und rund 65 Kindern in der Einrichtung aussieht und riecht“, berichtet Lohmar. In mit „runden Ecken“ geputzten Gruppenräumen müssten die Kinder auch ihre Mahlzeiten einnehmen.

„Ein Mindestmaß an Sauberkeit ist doch unerlässlich, wenn nicht ein Nährboden für Keime jeder Art entstehen soll. Dazu ist die Stadt verpflichtet.“ Besonders unappetitlich werde es bei den Toiletten, schreibt die engagierte Frau weiter.

„Zwischenzeitlich stinkt es dermaßen in den Kindertoiletten, dass die Kleinen sich weigern, sie zu benutzen.“ Lohmann: „Nachdem zahlreiche Beschwerden von den Verantwortlichen des Kindergartens, der Eltern und des Stadtjugendamts-Elternbeirats über den unhaltbaren Zustand unseres und auch anderer Kindergärten beim zuständigen Fachbereich weitgehend ungehört verhallten, nahmen sich unsere verzweifelten Erzieher des Drecks an. Seitdem ist täglich eine der Fachkräfte mit Reinigungs- und Aufräumtätigkeiten beschäftigt, die dann in der qualifizierten Betreuung der Kinder fehlt.“

Außerdem: „Die ,derzeit noch laufende Einarbeitungsphase‘, die die Stadt als Ursache für die Mängel vermutet, kann in unserem Fall nicht zutreffen, da die Reinigungsfachkraft in unserem Kindergarten schon seit Jahren sehr gute Dienste leistet und das Objekt hervorragend kennt. Sie wurde von dem neuen Dienstleister übernommen - allerdings zu einer deutlich geringeren Stundenzahl.“