Ägyptische Mumien ziehen ins Neanderthal Museum ein
Die neue Ausstellung „Mumien“ lädt Besucher vom 23. November an auf eine „Reise in die Unsterblichkeit“ ein. Die aktuelle Ausstellung endet am 3. November.
Kreis Mettmann. Was passiert, wenn das Leben erlischt? Wartet dann das Licht? Gibt es ein Jenseits? Ist die Seele unsterblich? Und wie kann dem Verstorbenen der Weg ins Jenseits leichter gemacht werden? Fragen, die die Menschen zu jeder Zeit bewegt haben.
„Dass der Mensch sich darüber überhaupt Gedanken macht, ist typisch für seine Spezies“, sagt Bärbel Auffermann, stellvertretende Direktorin des Neanderthal Museums in Mettmann.
Das Vorzeigeobjekt des Kreises Mettmann ist bekannt dafür, sich mit der Menschheitsgeschichte auseinanderzusetzen. Und das nicht nur, wenn es um die Anfänge des Homo sapiens und die Steinzeit geht.
Und so zeigt das Neanderthal Museum vom 23. November an die neue Sonderausstellung mit dem Titel „Mumien“ (siehe Infokasten). Und mit ihr laden Auffermann und ihr Team die Besucher auf eine „Reise in die Unsterblichkeit“ ein.
Die neue Sonderausstellung wird ein Kontrastprogramm zur derzeitigen Schau „Steinzeitkinder“ werden, die seit Juli rund 21 500 Menschen gesehen haben und die am 3. November endet.
„Die jetzige Ausstellung war ja sehr interaktiv angelegt und besonders für Kinder sehenswert. Die Mumien-Ausstellung wird sehr viel klassischer und ist mehr eine Vitrinenausstellung mit vielen Texten“, sagt Auffermann.
Langeweile soll aber trotzdem nicht aufkommen. „Die ist sehr sehenswert. Und ich bin sicher, dass die Besucher dafür interessieren werden. Denn unsere Erfahrung hat gezeigt, dass nicht entscheidend ist, wie interaktiv eine Ausstellung ist, damit sie auf Interesse stößt, sondern wie reizvoll das Thema ist. Und Ägypten reizt ja schon einige“, sagt Auffermann.
Zu sehen sein werden Mumien, Sarkophage und Grabbeigaben — vom Skarabäus über Amulette bis hin zu Pinzetten und Spiegel. Die Exponate stammen auf dem ägyptischen Museum in Florenz. Derzeit sind sie noch in Sachsen-Anhalt zu sehen.
„Es wird eben alles gezeigt, was die Ägypter ihren Verstorbenen mit ins Grab gegeben haben“, sagt Auffermann. Dazu gehörten auch Behälter, in denen die Eingeweide der Verstorbenen aufbewaht wurden. Die Organe wurden den Toten entnommen, damit der Leib überhaupt haltbar gemacht werden kann.
„Aber diese Organe wurden natürlich nach der Entnahme nicht weggeworfen, sondern wieder mit in den Sarkophag gelegt“, erklärt die Archäologin und macht damit deutlich, dass die Ausstellung einen leicht morbiden Charakter haben wird.
Natürlich, sagt Auffermann, werde die Ausstellung auch kurz auf das Leben und die Gesellschaft in alten Ägypten eingehen. „Aber das ist nicht der Schwerpunkt. Es geht schon sehr pointiert um das Thema Tod und Jenseits im Reich der Pharaonen.“