Darmvirus: Ein Fall im Kreis Mettmann

Der Erkrankte hat sich vermutlich in Hessen infiziert. Er liegt im Krankenhaus.

Kreis Mettmann. Mit dem EHEC—Erreger (Enterohämorrhagischer Escherichia coli, siehe Foto), der schwere Durchfälle verursacht und sich derzeit epidemieartig ausbreitet, hat sich bisher im Kreis Mettmann nach Angaben des Kreisgesundheitsamtes eine Person angesteckt.

Es soll sich um einen jungen Mann handeln, der sich aber nach Aussage von Dr. Rudolf Lange, Leiter des Kreisgesundheitsamtes, nicht im Kreis Mettmann mit dem Bakterium infiziert hat. „Er hat sich wahrscheinlich in Frankfurt angesteckt, wo er zeitweise war. Da sich die Fälle in Hessen häufen, ist davon auszugehen, dass er sich dort das Bakterium eingefangen hat“, sagt der Mediziner.

Der Mann liegt noch im Krankenhaus, aber nicht im Kreis Mettmann. „Bei ihm hat die Infektion zu einer Nierenfunktionsstörung geführt, die eine spezielle Behandlung erforderlich gemacht hat“, sagt Lange. Der Betroffene soll sich aber wieder auf dem Weg der Besserung befinden.

In den meisten Fällen, sagt Dr. Lange, verlaufe die Infektion aber weniger dramatisch. „Der EHEC-Erreger ist jetzt auch kein neues Bakterium, das uns Medizinern unbekannt ist. Das Neue ist, dass es sich mancherorts häuft wie in Norddeutschland und Hessen. Das gibt uns Rätsel auf.“

Wer zurzeit unter Durchfall leidet und dabei gleichzeitig krampfartige Bauchmerzen, Blut im Stuhl oder Fieber hat, soll sofort zum Hausarzt gehen, rät Dr. Lange.

Behandelt werden kann die Infektion nicht mit Antibiotikum, was bei einer Bakterieninfektion in der Regel eingesetzt wird. „Wird EHEC mit Antibiotikum behandelt, dann scheiden die Bakterien Gifte in den menschlichen Organismus ab, was wiederum zu Komplikationen führt.“

Deshalb würde darauf geachtet, werden, dass die Patienten ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. „Alles andere, wie beispielsweise krampflösende Medikamente, wird individuell eingesetzt.“

Eine spezielle Initiative oder Informationskampagne zur EHEC und wie sich die Menschen schützen können, plant der Kreis Mettmann derzeit nicht. Dr. Lange: „Dafür sind wir kein akutes Epidemiegebiet.“ Wichtig sei dennoch, auf eine ausreichende Hygiene zu achten.

Wer Fragen zu EHEC hat, kann sich an das Kreisgesundheitsamt oder an die Gesundheitsämter der kreisangehörigen Städte wenden. Informationen gibt es im Netz unter: