Handwerk: Keine Garantie für Ausbildung
Modell eines Punktesystems für Bewerber in der Diskussion.
Erkrath. Ein Qualifizierungsprogramm und ein Bonussystem für Hauptschüler — die Handwerker würden eine solche Initiative in Erkrath begrüßen: „Der Handwerkerkreis unterstützt alle Bemühungen, die die Ausbildungsfähigkeit der zukünftigen Azubis unterstützt“, sagt Ralf Mago vom Vorstand des Vereins. Er verweist auf das seit sieben Jahren bestehende Kooperationsnetz Schule und Wirtschaft.
Der Zusammenschluss Erkrather Betriebe reagiert damit auf Vorschläge von BmU, Grünen und SPD, nach Gevelsberger Vorbild einen Ausbildungspakt in der Stadt zu vereinbaren. Schüler sollten für besondere Anstrengungen Bonuspunkte bekommen, bei der Bewerbung wären diese dann von Nutzen. Das Programm hatte Rolf Steuber (FDP) mit der Ideologie der früheren DDR verglichen und als „Betreuungsgetue“ abgetan.
„Hauptschüler mit den benannten Qualifikationen sollten in der Regel keine Schwierigkeiten haben, einen Ausbildungsplatz bei den Handwerkern zu bekommen“, sagt Mago. Eine Garantie könnten die Unternehmen allerdings nicht abgeben. In Gevelsberg ist es die Stadt, die Schülern als letzte Möglichkeit eine Lehrstelle fest zusagt, wenn sie woanders nicht fündig geworden sind.
Eine Ausbildungsplatzgarantie hatte Detlef Ehlert (SPD) als wichtig für die Motivation der Schüler benannt. Wer wisse, dass er mit einer bestimmten Qualifikation auf jeden Fall eine Lehrstelle erhalte, würde sich anstrengen.
Bürgermeister Arno Werner (CDU) hatte neue städtische Ausbildungsplätze bereits abgelehnt, weil die Verwaltung keine Lehrstellen für gewerbliche Berufe anbiete. In der Stadtbücherei werde bereits ausgebildet. Generell dürften nach Rechtslage Bewerber aber nicht deshalb bevorzugt werden, weil sie von einer Erkrather Schule mit einem bestimmten Punktesystem kommen. dil