Kultur geht auf die Straße

Vereine und Gruppen stellten sich unter der Bahnsteighalle auf dem Bavierplatz vor.

Erkrath. Wer sagt eigentlich, dass Kultur immer in Gebäuden stattfinden muss? Das fragten sich auch die Initiatoren des Aktionstages „Kultur kommt auf den Markt“ in Erkrath. Bei sonnigem Wetter hatten sie am Samstag zum Mitbring-Frühstück auf den Bavierplatz in Alt-Erkrath eingeladen, um dort am Unesco-Welttag der kulturellen Vielfalt mit jedermann über Kultur in all ihrer Themenvielfalt ins Gespräch zu kommen. Dazu hatten Verbände Vereine und Künstler ihre Stände aufgebaut und informierten über Projekte und Aktionen.

Edeltraud van Venrooy, stellvertretende Bürgermeisterin, eröffnete die Veranstaltung. Sie ermunterte Bürger und Künstler Kontakte zu knüpfen und sagte: „Der heutige Tag ist ein Anstoß, Kultur bekannter und in den Köpfen lebendiger zu machen.“

Mit musikalischer Begleitung der Blechbläser der Jugendmusikschule, unter der Leitung von Jacky Müller, gab es Neues, aber auch Bewährtes zu entdecken: Unter dem Motto „Bekanntmachung“ stellte sich der noch junge Kunstverein Erkrath vor, der neben Führungen, Künstlergesprächen und Atelierbesuchen auch Kunst-Projekte mit Schulen organisiert.

Erklärtes Ziel des Vereins ist es, kulturelle Bildung vor allem bei Kindern und Jugendlichen zu fördern. „Wir möchten Kunst bürgernah machen“, sagte die stellvertretende Vorsitzende des Vereins, Ellen Pütz. Ebenfalls mit dabei waren Vertreter der Künstlergruppe „NeanderArt“. Ralf Buchholz ist einer von ihnen. Er präsentierte sein Bild mit dem Titel „Mr. Obama can you?“, mit dem er bereits bei einer Ausstellung in der französischen Partnerstadt Cergy-Pontoise auf sich aufmerksam gemacht hatte.

Auch der Museumsverein des Lokschuppens nutzte den Aktionstag, um auf ein künftiges Projekt hinzuweisen: „Wir sind hier, weil wir schon mal auf den 175. Geburtstag unseres Kulturdenkmals in zwei Jahren einstimmen möchten“, sagte der Chef des Archivs, Ralf Fellenberg.

Der Künstler Wolfgang Sendermann, stellte drei unterschiedlich lange „Kunstwege“ durch die Stadt vor, auf denen sich Kunst erwandern lässt. Drei Aspekte sind ihm dabei besonders wichtig: „Es geht darum, die Stadtteile miteinander zu verbinden, eine andere Art von Kunst zu vermitteln und die Schönheit der Umgebung ins Bewusstsein zu rücken.“

Daneben informierten VHS, Kulturamt und Stadtbücherei über ihr breit aufgestelltes Angebot. Auch die Autorin Nimet Köse stellte ihre Arbeit vor. Sie und Eva Nussbaum planen für den 17. Juni eine deutsch-türkische Lesung im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Runter vom Sofa“ in der Stadtbücherei.

Nussbaum ist trotz zögerlicher Annäherung der Besucher zufrieden mit der Resonanz: „Man hat mich schon gefragt, ob wir so einen Aktionstag wiederholen möchten“, sagte sie. Sie wolle aber noch nichts versprechen.