Der Ausbau kommt voran
Zahlreiche Bagger und Transportfahrzeuge sind in Betrieb. Im Bereich des ehemaligen Postamtes wird am 20. September die neue Leitungsbrücke mit einem riesigen Kran eingehoben.
„Das wird ein spannender Tag“, sagt Projektleiter Joachim Korn. Die aufwendige Maßnahme ist ein wichtiger Schritt für die Realisierung des Regiobahn-Ausbaus. In Dornap wird die neue Trasse auf die Strecke der S 9 einschwenken. Daher musste das alte Postamt weichen. Bis die ersten Züge auf die neue Strecke gehen können, wird es allerdings noch etwas dauern. Laut Regiobahn ist ein Abschluss der Arbeiten voraussichtlich Ende 2018 realistisch. Ursprünglich sollte der Ausbau bereits Ende dieses Jahres beendet sein. Begründet wird die Verzögerung mit einer geänderten Gesetzeslage. „Dadurch waren neue Planungen und Gutachten notwendig“, berichtet Joachim Korn. Immerhin befinde sich das Planfeststellungsverfahren in der Endphase.
Noch ein knappes Jahr dürfte vergehen, bis die ersten Gleise verlegt werden können. Joachim Korn verweist auf den enormen Aufwand des Mammutprojekts mit einem Investitionsvolumen von rund 40 Millionen Euro. Für die geplante Trassenführung der S 28 muss rund eine halbe Millionen Tonnen Material bewegt werden. Außerdem waren dafür umfangreiche Rodungsarbeiten notwendig. Zu den Vorarbeiten gehörte unter anderem eine Brückenkonstruktion in Mettmann.
Eine wichtige Voraussetzung ist auch die Fertigstellung des neuen Stellwerks der Deutschen Bahn AG in Wuppertal-Vohwinkel. Nach der sechswöchigen Bahnsperrung ist die moderne Anlage in Betrieb gegangen. Zusätzlich zu den baulichen Maßnahmen ist für die Regiobahn der Artenschutz ein wichtiges Thema. Durch die geplante Elektrifizierung der S 28-Trasse werden Leitungen und Masten für den Fahrstrom errichtet. Dabei muss etwa sichergestellt werden, dass sich die Uhus der angrenzenden Steinbrüche nicht auf die Isolatoren niederlassen können.
Die ersten Züge von Mettmann in Richtung Wuppertal-Vohwinkel und Gegenrichtung werden nach der Elektrifizierung der S 28 allerdings erst noch im Dieselbetrieb unterwegs sein müssen, weil die Elektrifizierungsarbeiten über die gesamte Regiobahnstrecke bis nach Kaarst noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird.
Trotz der Verzögerung wird der Ausbau der Regiobahn bei den Fahrgästen in Wülfrath, Mettmann und Wuppertal durchaus positiv gesehen. Dadurch gibt es endlich eine attraktive Alternative zur bisherigen Busverbindung nach Mettmann.
Auch nach Köln und Essen dürfte es mit der Regiobahn schneller gehen. Dadurch könnte auch die A 46 mit ihren regelmäßigen Staus entlastet werden.
Wenn alles fertig ist, gibt es für Pendler vor allem aus Wülfrath eine weitere Zustiegsmöglichkeit: Sie können dann den neuen Haltepunkt Hahnenfurth-Düssel an der Stadtgrenze zu Wülfrath nutzen.