20 Minuten lang wird gesungen
Die Initiative SingPause wird in den Erkrather Grundschulen praktiziert.
Erkrath. Wenn fast 1000 Erkrather Grundschulkinder in fünf Schulen mehr singen dürfen als in anderen Städten des Kreises, dann ist das pure Lebensfreude. Zu verdanken haben die Kinder diese Möglichkeit der Düsseldorfer Initiative SingPause, die der Erkrather Bürger Manfred Hill in der Landeshauptstadt ins Leben gerufen hat und der sehr aktiven Erkrather Unterstützerin Sabine Schimke. 20 Minuten werden jeweils vom regulären Schulunterricht „geopfert“. In dieser Zeit wird mit den Kindern gesungen. Ausgebildete Sänger machen Stimmbildung, üben Noten, singen international beliebte Kinderlieder und auch Schlager. Die Idee stammt aus den Vereinigten Staaten. Die Freude am Singen soll geweckt und gefördert werden.
Am Montagmorgen singt die Klasse 3a der St. Johannes Grundschule in Erkrath mit der SingPause-Leiterin Constanze Backes do re mi fa so la ti do — die Tonleiter eben. Die Mathe-Lehrerin Jacqueline Siebert ist dabei, denn gleich geht es mit dem Mathe-Unterricht weiter. Erstaunlich konzentriert und mit großem Enthusiasmus bei der Sache sind die Kinder. Klara darf vorsingen und wird gelobt. Anspruchsvoll sind die Lieder, denn sie werden an diesem Vormittag auf italienisch, auf arabisch, auf englisch gesungen. Was den Kindern besonders viel Freude zu machen scheint, sind die begleitenden Körperbewegungen. Mit Händen und Armen wird geklascht, gekreiselt, umarmt und auch mal gehüpft. Alles kein Problem für die Kinder. Nicht mehr, denn sie haben doch schon einige Zeit geübt und bald wird das große Konzert in der Stadthalle in Erkrath sein.
Für die Johannesschulkinder findet es am 12. Juli in der Stadthalle statt. Mit von der Partie wird dann die Sechseckschule in Trills sein. Die anderen Hochdahler SingPausen-Kinder (Millrath-, Sandheide-, Regenbogen-Schule) dürfen am 13. Juni im Bürgerhaus vorsingen. Ein besonderes Ereignis war für diesen Montagmorgen-Unterricht in der Johannesschule angekündigt worden. Denn der Leiter der Erkrather Filiale der Kreissparkasse Düsseldorf, Wolfgang Soldin, hatte sich angemeldet, um der SingPause „Chefin“, wie ein Kind sie nannte, Sabine Schimke, einen Geldbetrag von 500 Euro für die SingPausen-Kasse zu übergeben.
Ein zuverlässiger Spendenpartner für die SingPause Erkrath sei die Sparkasse, sagte Sabine Schimke. Und verriet, dass ihr Jahresbudget 40 000 Euro betrage, von dem die Stadt Erkrath in diesem Jahr 24 300 Euro trage. Der Rest muss durch Spendengelder abgedeckt werden, was nicht immer leicht ist, weiß Sabine Schimke aus Erfahrung. Unterstützt wird sie dabei auch intensiv von den Hochdahler Frauen- und Männerchören. Auch andere Erkrather Chöre haben in den vergangenen Jahren bereits aktive Unterstützungsarbeit in Form von gemeinsamen Konzerten geleistet. Am 10. September findet das nächste SingPausen-Konzert mit den zwei Hochdahler Chören und dem Erkrather MGV Sängerbund statt. „Das intensive Singen der Kinder wirkt sich aus auf das gesamte kulturelle Schulleben“, sind sich Sabine Schimke und Johannesschul-Leiterin Regina Bergermann einig. Seit 2013 wird in der Johannesschule nach dem SingPause-Projekt gesungen. „Bei den Schulfesten wird immer gesungen. Die Kinder trauen sich inzwischen mehr zu“, berichtet die Schulleiterin.