Angler sorgen sich um Stadtweiher
Dem Gewässer setzen Müll, Faulschlamm und starker Bewuchs zu.
Umrahmt von Hochhäusern ist der Stadtweiher in Hochdahl eine grüne Oase. Doch ein großer Teil der Oberfläche ist von Teichrosen und Wasserpest überwuchert. „Es dauert nicht mehr lange und er kippt.
Der Gestank beeinträchtigt dann auch Spaziergänger und Anwohner“, sagt Sven Fischer vom Vorstand des Angelsportvereins Hochdahl. Er sorgt sich besonders um den artenreichen Fischbestand mit Aalen, Hechten, Karpfen und Barsch. „Wir stolz auf dieses Stück Natur mitten in der Stadt.“ Die Angler werfen nicht nur regelmäßig ihre Ruten am Weiher aus, sie fühlen sich auch für seine Pflege verantwortlich. Dem Kampf gegen Pflanzen, Müll und Faulschlamm sind ihre Kräfte jedoch längst nicht mehr gewachsen.
„Die Wurzeln der Pflanzen sind inzwischen so stark, dass wir mit unseren Mitteln dagegen machtlos sind. Wir haben viele ältere Mitglieder und schaffen das einfach nicht mehr“, betont Sven Fischer. Mehrere Versuche, von der Stadt Unterstützung zu bekommen, seien ungehört verhallt. „Da fühlt sich niemand verantwortlich.“ Bürgermeister Arno Werner hingegen betont, von dem Problem bisher nichts gewusst zu haben.
„Sobald wir hören, dass es ein Problem gibt, kümmern wir uns auch darum.“ Gleichzeitig versprach der Verwaltungschef, das Tiefbauamt zu informieren und Unterstützung zu veranlassen. „Gemeinsam mit dem Verein können wir dann besprechen, welche Maßnahmen sinnvoll sind.“
Die Angler wünschen sich eine gründliche Reinigung des Gewässers. „Die Teichrosen wachsen schneller, als wir arbeiten können und vom Ufer fallen immer wieder Bäume in den Weiher. Dafür brauchen wir starkes Gerät und Leute, die das auch bedienen können“, sagt Jugendwartin Nicole Pazdzior. Sie wünscht sich Entsorgungsmöglichkeiten für Müll. „Wir ziehen regelmäßig Einkaufswagen, Fahrräder und sogar Tresore aus dem Wasser. Zigarettenkippen, Bierflaschen und anderer Abfall wird auch versenkt. Mülleimer aufzustellen, könnte dagegen helfen.“
Bei der Sommerhitze ist der Wasserspiegel deutlich gesunken. An der Ufermauer zeichnet sich sichtbar ein rund 50 Zentimeter breiter heller Streifen ab.
„Der Weiher ist an der tiefsten Stelle nur 2,50 Meter. Da fällt jeder Zentimeter auf, der fehlt“, betont Nicole Pazdzior. Derzeit könne auch kein frisches Wasser nachfließen, da der Bergisch-Rheinische Wasserverband den Bach als Zulauf gesperrt hat. „Zur Begründung hieß es, zunächst müsse die Bevölkerung versorgt werden“, berichtet Sven Fischer. Bürgermeister Arno Werner versprach, sich auch darum zu kümmern und mit dem BRW Kontakt aufzunehmen.