Künstler bittet um Schuh-Spende

Jeder Bürger kann sich an der Aktion beteiligen.

Foto: D. Janicki

Eine Schuhsammlung der besonderen Art plant Ralf Buchholz für seine nächste Kunstinstallation. Der Gründer der Neanderart-Group ruft Erkrather Bürger, aber auch prominente Musiker, Schauspieler, Sportler und Politiker dazu auf, ihm einen linken Schuh zu spenden. „Der muss auch nicht mehr intakt sein. Er bekommt anschließend ohnehin einen pinken Anstrich.“

Die ungewöhnliche Ansammlung in der neuen Erkrather Trendfarbe ist sein Beitrag zur Ausstellung Art in the park im September. Mit seiner Idee möchte Ralf Buchholz aus einer kreativen Perspektive auf die Situation der Flüchtlinge hinweisen.

„Bei einer Ausstellung in Köln haben ich Menschen kennengelernt, die ihre Heimat verlassen mussten und so ist die Idee entstanden. Damit möchte ich die Betrachter zum Nachdenken anregen.

Denn viele der Flüchtlinge legten ihren langen Weg zu Fuß zurück. Doch sie gingen im verheißungsvollen Europa keineswegs rosigen Zeiten entgegen. „Sie leben hier in Lagern auf reduziertem Raum, haben keine Arbeit, kennen die Sprache nicht und stehen vor hohen bürokratischen Hürden“, sagt der Künstler. Er hat bewusst den linken Schuh als Symbol gewählt, weil er in der Regel den schwächeren Fuß kleidet. „Flüchtlinge sind in der Gesellschaft das schwächste Glied.“ Die wenigsten Kritiker machten sich bewusst, wie beschwerlich die Reise sei, was die Betroffenen alles zurückließen und mit welcher fremden Welt sie hier konfrontiert seien. „Ich bin sehr gespannt auf die Resonanz und in welche Richtung das Projekt sich entwickelt“, sagt Ralf Buchholz.

Verschiedene Prominente wie die Toten Hosen, Til Schweiger oder Udo Lindenberg hat er bereits angeschrieben. „Nächste Woche sind die Politiker dran. Mal sehen, ob ich den linken Schuh von Frau Merkel bekomme.“ Im Anschluss an die Ausstellung möchte der Künstler die Schuhe verlosen. Der Erlös soll einer lokalen Flüchtlingsinitiative zugutekommen. „Dann ich mit meiner Idee auch ganz konkret etwas für die Menschen tun. domi