Anwohner setzen auf den Lärmschutzplan

Konzept könnte als Grundlage für ein Lkw-Verbot und ganztägiges Tempo 30 auf der Max-Planck-Straße dienen.

Erkrath. Links und rechts sind Wohnhäuser, aber der Verkehr reißt nicht ab. Ein Lkw des Christinen-Brunnens fährt vorbei, ein telefonierender Mann an der Bushaltestelle Max-Planck-Straße entschuldigt sich für den Lärm bei seinem Gesprächspartner. Aus der Gegenrichtung rollt ein Laster mit italienischer Aufschrift durch. „Muss der denn hier lang fahren?“, wettert Helmut Vorholt vor seiner Garageneinfahrt.

„Wir hoffen auf den Herbst, wenn der innerstädtische Lärmaktionsplan kommt“, sagt Walter Georg, 73-jähriger Nachbar vom Thieleshof. Das „Bürgervotum Max-Planck-Straße“ gegen den Lärm im Wohngebiet gibt es seit 32 Jahren.

Die Hoffnung: Das städtische Konzept könnte neue Lärmgrenzwerte festsetzen. Damit könnte eine Grundlage entstehen, anhand derer ein Lkw-Fahrverbot durchgesetzt werden könnte, oder ein ganztägiges Tempo 30. Bislang gilt die Verkehrsberuhigung nur in den Nachtstunden. „Es gibt einen Ratsbeschluss, aber Bürgermeister Werner hält ihn für rechtswidrig“, sagt Georg. Vorholt, Vorsitzender des Bürgervotums, ist sich sicher: Die Mehrheitsparteien SPD, Grüne und BmU werden klagen, um ihren Beschluss durchzusetzen. „Dann schließen wir uns der Klage an. Es geht nicht nur um die Straße — das ganze Umfeld ist betroffen.“

„Es sind die 40-Tonner“, sagt Friedrich Lahme von der Max-Planck-Straße: „Das ganze Haus wackelt, wenn die anfahren oder bremsen.“ Er habe sich Spezialfenster mit fingerdicken Scheiben einbauen lassen — auf eigene Kosten, erläutert der in der BmU engagierte frühere Bauleiter. „Wir haben alle Setzrisse in unseren Häusern“, sagt Manfred Liepach, ebenfalls in der BmU aktiver Anwohner.

Wie der viele Verkehr auf der Max-Planck-Straße zustande kommt, bleibe unverständlich, sagen die Anwohner. „Teilweise nutzen die Fahrer die Möglichkeit, Maut zu sparen“, sagt Georg. Dabei hätten die Gewerbegebiete Unterfeldhaus und Kempen aber direkte Anbindungen an die Autobahn A46. Die Stadt habe 1979 zugesichert, dass es keinen Verbindungsverkehr durch das Wohngebiet geben solle, sagt Liepach. In einem Gutachten von 1988 sei empfohlen worden, ein Lkw-Verbot für die Max-Planck-Straße einzurichten. Das sei ohne Folgen geblieben.

„Das bürgerfeindliche Vorgehen von Bürgermeister Arno Werner ist uns unverständlich“, sagen die Bürgervotums-Aktiven. Ein Schreiben mit 152 Unterschriften von Anwohnern zu beantworten, habe er bis heute nicht für nötig gehalten.