Bahnhof Hochdahl:Tiefschläge für Bahnkunden

Der Bahnhof Hochdahl wird vorläufig nicht saniert, der Übergang aber trotzdem ersatzlos gestrichen.

Erkrath. Die Sanierung des Bahnhofs Hochdahl wird auf unbestimmte Zeit verschoben. Der Bahnübergang, der die Hildener mit der Hauptstraße verbindet, soll im Sommer geschlossen werden — für alle Verkehrsteilnehmer.

Die Nachrichten, die Tiefbauamtsleiter Heinz-Peter Heffungs und Technischer Dezernent Fabian Schmidt im Planungs- und Verkehrsausschuss verkündet haben, schockten die Ausschussmitglieder. Sie wollten kaum glauben, dass nach den vielen Diskussionen und Beratungen in den vergangenen Monaten das ganze Projekt gestoppt ist.

„Wir hatten schon Ende November/Anfang Dezember ein ungutes Gefühl. Eigentlich hätte zu diesem Zeitpunkt mit der Einrichtung der Baustelle begonnen werden sollen“, sagte Heffungs. Hartnäckige Nachfragen in den vergangenen Wochen hätten erst am Donnerstag die Antwort gebracht. „Die Bahn schiebt die Modernisierung des Haltepunktes auf, weil der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr seine Finanzierungszusage zurückgezogen hat“, teilte Heffungs hörbar verärgert mit.

Johannes Bachteler, Sprecher des VRR, räumte gestern auf WZ-Nachfrage ein, dass der VRR bei diesem doch sehr weit gediehenen Vorhaben etwas spät die Bremse gezogen habe. „Das war nicht optimal“, sagte er.

Er erläuterte, dass für die S-Bahnlinien 5 und 8 derzeit neue Züge gebaut werden, die im Dezember 2014 auf die Schiene gesetzt werden sollen. Im Gegensatz zu ihren Vorgängern werden sie mit Toiletten ausgestattet, was einen anderen Typ von S-Bahnzug erforderlich mache. Aus denen könne nur dann ebenerdig ausgestiegen werden, wenn der Bahnsteig 76 Zentimeter hoch ist — die Kante am Hochdahler Haltepunkt liegt bei 96 Zentimetern.

„Derzeit favorisieren wir die Anhebung des Gleisbettes. Ein Gutachten soll Möglichkeiten der Umsetzung prüfen und die Kosten ermitteln. Das wird zwei, drei Monate in Anspruch nehmen“, sagte Bachteler. Die Umbaupläne müssten dann angepasst werden. Zeitpläne gebe es bislang keine.

Zur Ankündigung der Bahn, den Übergang im August dieses Jahres schließen zu wollen, konnte er als Sprecher des VRR nichts sagen. „Den Aufschrei in der Bevölkerung höre ich jetzt schon“, sagte Heffungs und versicherte, dass die Stadt erreichen will, dass der Bahnübergang so lange offenbleibt, bis die Rampe auf der Südseite des Bahnhofs realisiert ist.

Eine Sprecherin der Deutschen Bahn sagte gestern auf Nachfrage, der Übergang müsse geschlossen werden. Der entsprechende Beschluss zwischen Stadt, Bahn und Land sei 2000 getroffen worden. Die Schließung des Bahnübergangs sei laut Eisenbahnkreuzungsgesetz ein rechtlicher notwendiger Schritt.