Bankdiebe sprengen Geldautomaten in Hochdahl
Gegen 3.20 Uhr hörten Anwohner einen lauten Knall aus der Filiale der Commerzbank. Täter flüchteten mit Beute in Richtung Autobahn.
Erkrath. Wer gestern Morgen Geld in der Filiale der Commerzbank in Erkrath-Hochdahl abholen wollte, wurde vom Sicherheitsdienst am Eingang wieder weggeschickt. „Das gibt es doch gar nicht, jetzt kommen die schon bis nach Erkrath“, sagte ein Kunde der Bank. Rund um den Hochdahler Markt sprach sich die Nachricht rum wie ein Lauffeuer.
Was war passiert? Gegen 3.20 Uhr wurden Anwohner von einem lauten Knall und deutlichen Erschütterungen geweckt. Nach Angaben der Polizei hatten drei maskierte Täter vermutlich mit einem Gasgemisch den Geldautomaten der Bankfiliale gesprengt. Der Automat liegt in einer Passage, die Parkplatz und Fußgängerzone miteinander verbindet, es gibt zwei Eingänge. Von welcher Seite die Täter den Vorraum betraten, steht noch nicht fest.
Durch die Wucht der Explosion wurde der Geldautomat völlig zerstört und der Kundenraum erheblich beschädigt. Wie viel Geld in einem Automaten lagert, geben die Banken grundsätzlich nicht bekannt.
Beim Blick aus dem Fenster sahen Zeugen drei Personen, die mit einem dunklen Audi — möglicherweise in Richtung Autobahn 3 flohen. Vom Hochdahler Markt kann man nachts die Autobahnauffahrt in wenigen Minuten erreichen. Die Polizeiwache Hochdahl liegt ebenfalls nur wenige Hundert Meter entfernt.
Als die Beamten anrückten, waren die Täter über alle Berge. Anwohner und Geschäftsleute waren auch Stunden nach der Tat noch sehr betroffen. „Ich habe mich dermaßen erschreckt heute Nacht, bin durch den Knall geweckt worden und habe sofort aus dem Fenster gesehen“, sagt eine ältere Dame, die in einer über der Filiale gelegenen Wohnung lebt. Ein Sprecher der Bank betonte, die Geschäftsräume der Filiale seien nicht beschädigt. Die Bank könne vermutlich am Montag wieder öffnen. Der Geldautomat — selbst ohne Inhalt mehrere zehntausend Euro teuer — wird in den kommenden Wochen ersetzt.
In NRW hat es in diesem Jahr bereits mehr als 40 Sprengungen von Geldautomaten gegeben. Die Polizei vermutet, dass es sich bei den Tätern um eine aus den Niederlanden operierende Bande handelt, die mit schnellen Autos der Marke Audi zu den Tatorten anreist und ebenso schnell wieder verschwindet.
Bislang war das bevorzugte Gebiet der „Audi-Bande“ der Niederrhein und das Ruhrgebiet. Doch die Städte im Kreis Mettmann liegen verkehrsgünstig und sind von vielen Autobahnen umgeben. Einbrecher machen sich das schon seit geraumer Zeit zunutze, in dem sie gezielt in Wohngebiete fahren, dort mehrere Taten begehen und schnell wieder verschwinden.