Basteln mit der Aushilfsoma
Kinder und Senioren nehmen gemeinsam am Ferienprogramm in der Johanniter Begegnungsstätte teil.
„Wir basteln ein Mensch-ärger-dich-nicht-Spiel“, antwortet Liliana auf die Frage, was sie denn beim Ferienprogramm in der Begegnungsstätte der Johanniter so alles machen. „Aus dem Holzstab machen wir mit der Säge die Figuren“, erklärt die Sechsjährige, „und wir machen viele andere schöne Sachen.“
Zu den schönen Sachen gehören neben verschiedenen kreativen Arbeiten unter anderem ein Museumsbesuch und bei dem tollen Sommerwetter viele Spiele im Garten und eine große Wasserschlacht, zählen Selma (10), Mia (7) und Eileen (10) auf.
Und weil die Kinder das alles nicht alleine unternehmen können, werden sie von Ehrenamtlichen betreut. Zum Beispiel von Marlene Therfort, die mit ihren 73 Jahren zu den wenigen Senioren gehört, die den Weg zum gemeinsamen Sommerferienprogramm des Jugendamtes der Stadt Erkrath und der Johanniter Begegnungsstätte „Jung und Alt“ gefunden haben.
Am Montag hatte sie bereits mit den Kindern Woll-Pompons und Musikinstrumente — Regenmacher aus Papprollen und Trommeln aus Blumentöpfen — gebastelt.
„Ich mache alles mit“, lacht die Seniorin, die seit vier Jahren in einer Wohnung der Johanniter wohnt und regelmäßig zur Begegnungsstätte kommt: „Ich fühle mich hier sehr wohl. Man kann hier jeden Tag etwas anderes machen: Handarbeiten, Singen, Gymnastik ... Schade nur, dass die meisten Bewohner daran nicht teilnehmen.“
Auch die von den Johannitern und der Stadt Erkrath als gemeinsames Ferienprogramm konzipierte „Kreativwerkstatt der Generationen“ besucht Marlene Therfort gerne und freut sich, mit den jungen Teilnehmern gemeinsame Zeit verbringen zu dürfen. Ihre eigenen Enkel sind bereits erwachsenen und leben in Süddeutschland und der Schweiz.
„Die Senioren aus unserer Begegnungsstätte werden hier zu ‘Adoptiv-Großeltern’“, beobachtet Marion Wippermann, Leiterin der Begegnungsstätte: „Unser Ziel ist es, möglichst viele Senioren für das Ferienprogramm zu begeistern.“ Gedacht ist das Programm unter anderem für Großeltern und deren Enkel.
Doch bislang ist die Resonanz von Seiten der Omas und Opas gering. Lediglich zum Tagesausflug am Donnerstag zum Industriemuseum in Ratingen hat sich ein Großelternpaar gemeinsam mit seinem Enkelkind angemeldet.
Die Idee der generationenübergreifenden Freizeitgestaltung möchte Wippermann jedoch ausbauen und bekannter machen: „Ab Oktober wird es alle zwei Monate ein Projekt für Großeltern und ihre Enkel geben.“ Unter dem Motto „Museumsdetektive“ sollen dann gemeinsam Museen besucht werden.
Eine andere Projektidee hat sie für eine weitere Zielgruppe: Ähnlich der aktuell laufenden Kreativwerkstatt für Jung und Alt könnte es bald in den Oster- oder Herbstferien ein Kunstatelier geben, in dem Erwachsene jeden Alters beispielsweise Seiden- und Acrylmalerei oder Töpfern lernen können. „Damit möchten wir gezielt auch Jüngere ansprechen“, erklärt Marion Wippermann, „und die Begegnungsstätte bekannter machen“.